Lauenburgische Heimat
[Alte Folge]

Zeitschrift des Heimatbundes Herzogtum Lauenburg e. V.
1927


[Miszelle]

Kleine Mitteilungen

"Dat Korn is matt!"

In früheren Zeiten nahmen die Müller statt des Mahlgeldes ein bestimmtes Maß (een Matt) Getreide als Mahllohn. Da mag es wohl vorgekommen sein, daß mancher Müller das Maß ein bißchen reichlich genommen hat. Im übertragenen Sinne findet das Wort "Matten" noch heute Anwendung, wenn z. B. jemand Einbuße an seinen Feldfrüchten usw. erlitten hat. "Di hebbt se aber düchdig matt’!" heißt es dann. Als vor vielen Jahren die Labenzer Mühle, die damals dem Kreisausschuß gehörte, durch den zuständigen Oberförster einmal neu verpachtet werden sollte, überstiegen sich die Pachtgebote, hauptsächlich auch durch die Ermunterung des Ausbietenden. Schließlich wurde es einem alten Bauer, der als Zuschauer zugegen war, zu bunt, und er rief mit lauter Stimme: "SLAN'S BLOSZ TO, HERR OBERFÖRSTER, WI KRIEGT JE GOR DE SACK NICH WERRER!"


BLOHM

 



1927/4-128

 

 

 

 

 

 

 

 

 



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