Lauenburgische Heimat
[Alte Folge]

Zeitschrift des Heimatbundes Herzogtum Lauenburg e. V.
1928


[Miszelle]

Bücher- und Zeitschriftenschau

 

Christian Löwe, Lebenskunde nach dem Kleinen Katechismus Luthers 1928. Lauenburgischer Heimatverlag Ratzeburg. Wie der Braunschweigische Theologe Gustav Stutzer erst als Greis zur Feder griff, um seine viel gelesenen Bücher zu schreiben, die eine Auflage nach der andern erlebten, so schrieb Pastor i. R. Christian Löwe nach 40jähriger Tätigkeit in der St. Petrigemeinde zu Ratzeburg sein erstes 154 Seiten umfassendes Buch, nachdem er die Siebzig bereits überschritten. Ein LEHRbuch, das im nächsten Jahre sein vierhundertjähriges Jubiläum feiern wird, wird unter der Feder eines packenden Schriftstellers zu einem Buch des sprühenden LEBENS. Nicht theologische Spekulation und trockene Schriftgelahrtheit, die dem Menschen des heutigen wildbewegten Lebens nichts zu geben vermag, sondern das ewig quellende, taufrische Handeln Gottes und des Menschen ist das Wort, das ein verständnisvoller Dolmetscher Luthers den Alten und Jungen zündend kündet. Hier werden die toten Paragraphen des Gesetzes Gestalt und Wirklichkeit. Hier weicht das starre Dogma, und der Glaube wird Erlebnis. Das Abendmahl ist hier nicht gewohnheitsmäßige, leere Sitte oder das Sprungbrett fiir theologische Theorien über Leib und Blut Christi, sondern lebenskräftige Gegenwart des Herrn, der dem Gläubigen begegnet. Hierüber handelt Christian Löwe in seiner ZWEITEN SCHRIFT ausführlich: Ist verklärte Leiblichkeit Christi die stiftungsgemäße Sakramentsgabe? (12 Seiten.) Dem Titel nach vermutet man eine trockene Abhandlnng über ein theologisches Problem, dein Inhalt nach ist die Schrift eine praktische Handreichung fiir denkende Menschen, denen der Verfasser ein Gehilfe zur Abendmahlsfreude werden möchte. Noch ein DRITTES BUCH (41 Seiten) erschien mit den andern zugleich: "Was ist doch das Auferstehen von den Toten?" Es erläutert, was in der Lebenskunde über die Auferstehung gesagt ist. Der Verfasser versucht, diese brennende Frage vom Boden der Tatsachen aus zu
beantworten, und vermeidet geflissentlich jegliche Spekulation mit jenseitigen Begriffen. Seine These ist die einseitige Unterstreichung der Auferstehung als einer Tatsache, die nicht für den Einzelmenschen persönlich, sondern allein für den ANDERN da ist. Sie ist also eine heilsgeschichtliche Notwendigkeit. Der Verfasser SCHREIBT nicht nur, sondern er SPRICHT. Seine Bücher sind GESPROCHENE Schriften. Sie lassen DEN nicht los, der mit den Problemen des christlichen Lebens ringt. Sie sind reife Gaben eines gottbegnadeten Schriftstellers.

F.-H.

1928/4 - 153


 

 
 
 
 
 
 
 
 
 

 

 

 

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