Lauenburgische Heimat
[Alte Folge]

Zeitschrift des Heimatbundes Herzogtum Lauenburg e. V.
1938


De Löwenkuhln. 

Un fien is dat doch wäsen, wenn wü as lütte Jungs mit unsen selig'n Vadder in'n eenplankt'n Kahn öber de Löwenkuhln föhrn dehn. Is all langn her! Un denn stör de Kahn up eemal an so'n Dings nerrn in'n Water. Un Pingstmorg'n denn leegen wü Jungs mit'n Kopp öbern Bordwand un horken.

"Hört jü de Klock'n dor nerd'n lüg'n ?" frög uns Vadder.
"Ik hör se!"
"Ik ook!"
Un wü all hörn se ganz dütlich. Un wü hööln de Luft an un hork'n - - - -

Wöllt jü ook de Klock'n lüg'n hörn, wöllt jü ook an 'ne Karktoornspitz anstöten mit 'n Kahn? Gaht Pingstm org'n na de Löwenkuhln! Dor steit deep an 'ne Grund de Kark, de vör ohln Tieg'n dor an 'n Klockenhoopt stahn hett un dor versackt is.

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[Erzählt von Lehrer Klaproth in Tönnhausen und wiedergegeben aus Reinstorf 'Elbmarschkultur zwischen Bleckede und Winsen a. d. L.'. Selbstverlag:
Harburg-Wilhelmsburg Nord 6. Das Buch ist sehr lesenswert.
Für uns ist die hübsche Sage aus unserer Elbniederung noch ein Beweisstück für unsere Auffassung: Löwen > LEWEN = Niederungsland. Vgl. unsere Zeitschr. 1937, S. 78 über den Namen Lauenburg.]


1938/1 - 12



 


 


 

 

 

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