Lauenburgische Heimat
[Alte Folge]

Zeitschrift des Heimatbundes Herzogtum Lauenburg e. V.
1925


[Miszelle]

Kleine Mitteilungen

Der Ringwall der Ertheneburg geschützt.
 

Wie in in der Lauenburgischen Presse mehrfach mitgeteilt wurde, war das Grundstück der altehrwürdigeu Ertheneburg in Gefahr, vom Erdboden zu verschwinden. Das benachbarte Hartsteinwerk hatte vor vielen Jahren von dem Besitzer des Grundstücks das Recht erworben, es zur Entnahme von Sand bis auf den Wasserspiegel der Elbe hinab abzugraben. Jetzt war der Augenblick nahe, wo das Werk von seinem Recht Gebrauch machen mußte, wenn ihm kein anderer Platz zur Verfügung gestellt wurde. Damit aber wäre ein Stück unseres Heimatbodens unwiederbringlich verloren gewesen, an das sich unzählige geschichtliche Erinnerungen knüpfen. Wahrscheinlich umschloß der Ringwall eines der drei Bollwerke, die Karl der Große am Elbufer anlegte. Mit Sicherheit wissen wir, daß hier schon die Billunger Herzöge residiert haben; mit Sicherheit, daß hier Heinrich der Löwe Landtage abgehalten und und 1181 auf der Flucht vor Barbarossa die Brandfackel in die Holzbauten seiner Burg geschleudert hat. Der Kreisausschuß hat nun durch sein tatkräftiges Eingreifen bewirkt, daß dies älteste und ehrwürdigste Denkmal

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Lauenburgs erhalten bleibt. Er hat mit den Besitzern des Grundstücks und des Hartsteinwerks einen Vertrag abgeschlossen, der in diesen Tagen unterschrieben wurde, wonach der Fabrik ein anstoßender breiter Geländestreifen zur Sandentnahme verpachtet, dafür aber das ganze Grundstück der Ertheneburg für alle Zeiten gegen jegliche Verunstaltung geschützt wird. Ueber die Grabungen, die im Ringwall der Ertheneburg vorgenommen wurden, wird in einem späteren Heft ausführlich berichtet werden.



 

 

 

 

 

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