Lauenburgische Heimat
[Alte Folge]

Zeitschrift des Heimatbundes Herzogtum Lauenburg e. V.
1926


(Heute sind allerlei Dinge zu berichten.)

[Miszelle, Rubrik: Für die lauenburgische Jugend]
 

Heute sind allerlei Dinge zu berichten. Zunächst von dem Verlauf der Möllner Heimattagung noch ein Restchen, das besser an diese Stelle gehört als in die kleinen Mitteilungen. Also kurz gesagt: In Mölln stand unsre Jugend mit an erster Stelle. Bei dem Vortrage über die Geschichte der Stadt Mölln und an den beiden Volksabenden waren unter den Hörern und Zuschauern erfreulich viele Jugendliche; und ich glaube. sie haben alle ihre Rechnung gefunden. An beiden Abenden waren sie aber auch als Mitwirkende dabei und haben ihre Sache - sowohl im Eulenspiegel-Stückchen und im Heimatspiel wie als Sänger und Vortragende - ganz famos gemacht. Daß der Jugendverein Lauenburg (Elbe) mit allen Mitgliedern an der Tagung teilnahm, sei mit besonderer Anerkennung hervorgehoben.

Und nun einiges "Geschäftliche"! Das Kalender- und Haushaltungsjahr geht zu Ende. Da gibt es für die Jugendvereine manches zu beachten. Zunächst sind die Fragebogen noch nicht vollzählig eingegangen. Ich bitte die Saumseligen dringend. die Einsendung sofort nachzuholen. - Dann noch einmal die Mitteilung, daß die vorjährigen Ausweise für Fahrpreisermäßigung nur ausnahmsweise noch bis zum 28. Februar Geltung haben. Da über eine Neuregelung dieser Angelegenheit verhandelt wird, so werden die neuen Ausweise erst Anfang März ausgegeben werden. Schließlich sei noch einmal darauf hingewiesen, daß im Januar über die Verteilung der Beihilfen entschieden wird. Die Vereine, die dabei berücksichtigt werden wollen, mögen ihre Anträge einreichen. -

Und nun noch einiges über Bücher und Zeitschriften! Da mache ich zunächst noch einmal auf die Zeitschrift "Die junge Nordmark" aufmerksam, die der Kieler Jugendpfarrer Kobold herausgibt. Sie ist in frischem fröhlichen Geiste geschrieben und bietet einen reichen Inhalt. Wer darauf abonnieren will, lasse sich ein Probeheft kommen. Die Zeitschrift erscheint allmonatlich und kostet halbjährlich 2 Mark 50 Pf.

Dann etwas ganz anderes, was scheinbar in eine Heimatzeitschrift garnicht hineingehört. etwas über Kolonialliteratur! Wir brauchen aber nur die Frage zu stellen: "Kann Deutschland ohne Kolonien bestehen?", um die Berechtigung zu erhalten, der Jugend gerade die Lektüre von Büchern über unsre Kolonien warm zu empfehlen. Und so wiese ich denn auf einige Werke hin, auf die von der Deutschen Kolonialgesellschaft besonders aufmerksam gemacht wird: v. Zastrow-Dannert, Deutschland braucht Kolonien (2.- Mark), Dannert, Im Weltkrieg der Andern (2.50); Nenig, Kriegssafari (2.-), v. Rentzell, Die heiße Not (4.50); Voigt, Du meine Heimat Deutsch-Süd-West (4.-), Heye, Wanderer ohne Ziel (3.-). Auf diese Bücher würde der Kreis-Jugendpfleger unter Umständen Bestellungen entgegennehmen und weiterleiten.

Und nun noch ein Wort über zwei andre gute Bücher! Das eine ist das prächtige Thoma-Buch von Dr. M. Spanier, das zahlreiche Abbildungen von den schönsten Bildern des berühmten deutschen Malers bringt und in feiner schlichter Weise von den herrlichen Kunstwerken und dem Leben und Schaffen des großen jüngst verstorbenen Meisters spricht. Und das andere ist ein Buch des Schleswig-Holsteiner Jugendpfarrers W. Christiansen: "Es lebe das Leben", das ich besonders den kirchlichen Jugendvereinen warm empfehlen möchte. Es birgt soviel Wissen und Lebensweisheit, ist so frisch und farbig geschrieben und ist aus einer so echten Frömmigkeit begründet und dabei doch so voll froher Lebensbejahung. daß jugendliche und auch ältere Leser - sogar die Führer kirchlicher Jugendvereine selbst - sehr viel Gewinn daraus ziehen können.
G.


1926/1 - 24
 

 

 

 

 

 

 



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