Lauenburgische Heimat
[Alte Folge]

Zeitschrift des Heimatbundes Herzogtum Lauenburg e. V.
1927


[Miszelle]

Kleine Mitteilungen


Die Ausstellung von photographischen Aufnahmen Lauenburgischer Motive, die der Heimatbund im November und Dezember in Ratzeburg, Mölln und Lauenburg veranstaltete, war ein voller Erfolg. Im ganzen waren etwa 800 Bilder ausgestellt. In der Stadt Lauenburg kam dazu noch eine kleine Sonder-

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ausstellung von Gemälden, die besondere Anziehungskraft ausübte. Die Berufsphotographen des Kreises waren fast vollzählig mit ganz vorzüglichen Aufnahmen vertreten. Den Herren Nissen-Lauenburg, Willers und Hannig-Ratzeburg, Flügge-Büchen, Scheziat-Mölln, Schlotfeldt-Bergedorf und Bull-Ratzeburg wurden Diplome verliehen. Herr Benditz-Mölln hatte ganz vortreffliche Aufnahmen außer Konkurrenz ausgestellt. Die Liebhaber-Photographen waren gleichfalls gut vertreten. Aber naturgemäß waren ihre Einsendungen von verschiedener Güte. Ausgezeichnetes hatte Herr Verlagsbuchhändler Saal-Lauenburg (Kennwort: "Li") geliefert. Er erhielt den ersten Preis. Aber auch die Herren Dipl. Gartenmeister Bauch-Mölln ("Invalide"), Kreisarzt Dr. med. Rohwedder-Malchin ("Im Winkel"), Kaufmann H. Obst-Ratzeburg (Dunkelstieg"), der Diapositive in natürlichen Farben ausstellte, und Joh. Fischer-Mölln hatten prächtige Aufnahmen eingesandt und wurden mit Preisen ausgezeichnet. Weiter traten unter den Ausstellern hervor: Fräulein Gertrud Engelking-Harburg ("Elysium"), Frau Anni Dieckmann-Sandesneben ("A. S.") und die Herren Max Geyer-Aumühle ("Veritas"), Hanns Irmscher-Büchen-Bahnhof ("H. J."), Rudolf Petersen-Ratzeburg ("Ratzivia"), Oberleutnant Kösters-Ratzeburg ("Falke"), Lehrer Carl Matthiessen-Labenz ("Schwanau"), Georg Rüppell-Aumühle ("Holsatia") und Rittergutsbesitzer Vorwerk-Kastorf ("Eigene Scholle"). Ihnen wird vom Heimatbund ein Diplom überreicht werden. Den Sonder- und Ehrenpreis für die vollständigste Sammlung Lauenburgischer Aufnahmen wurde Herrn Diplom-Ingenieur Hadeler in Berlin zugesprochen, der mit feinstem Verständnis für heimatliche Landschaft, Bauweise und Kunst nicht weniger als 138 wertvolle Diapositive angefertigt und alle zu einem einheitlichen Ganzen zusammengestellt hatte. Denjenigen Einsendern, die zum Teil sehr interessante Aufnahmen außer Konkurrenz ausgestellt hatten, nämlich Herrn Studienrat Dr. Fechner, ferner der Fürstlich von Bismarckschen Fideikommißherrschaft Schwarzenbek, der Oberförsterei Farchau und Herrn Landesförster a. D. Japp-Ratzeburg, sprach der Heimatbund seinen besonderen Dank aus. - Der Wert der Ausstellung liegt nun in Verschiedenem. Sie hat einmal vielen Hunderten von Besuchern die Augen geöffnet für die Reize unsres Lauenburger Landes und für die FÜLLE an schönen und interessanten Bauten und Kunstwerken, die Lauenburg besitzt. Dann aber hat sie dem Heimat-Museum die Möglichkeit gegeben, wertvolles Material zu erwerben oder aber dem nachzuspüren, wo die Ausstellenr den Weg gewiesen haben. Und schließlich und vor allem hat sie den Photographen Anregungen gegeben, gerade heimatlichen Motiven nachzugehen, und hat viele Liebhaberphotographen veranlaßt, sich in ihrer Kunst noch weiter zu vervollkommnen. Ein photographischer Lehrgang, den auf Anregung des Ortsverbandes für freies Bildungswesen Herr Studienrat Dr. Fechner in Ratzeburg hält, hat eine erfreulich große Zahl von Teilnehmer gefunden. - So darf der Heimatbund mit diesem ersten Versuche einer photographischen Ausstellung wohl zufrieden sein. Er ist sich aber bewußt, daß er einen großen Teil des Erfolges der freundlichen Mitarbeit gütiger Helfer verdankt, vor allen den Herren Lehrern Röhrs, Schwarz und Buck, sowie den Herren Lehrern Götze und Hencke, die mit viel Aufopferung die umfangreichen Ausstellungsrbeiten in Mölln und Lauenburg geleitet haben. Ganz besonderer Dank aber gebührt den Herren Professor Freiherrn v. Lütgendorff-Lübeck und Theodor Möller-Kiel, sowie den Herren Gymnasialzeichenlehrer Ackert und Studienrat Dr. Fechner in Ratzeburg, die den Vorstand des Heimatbundes durch Rat und Tat unterstützt und das schwierige Preisrichteramt ausgeübt haben. Hoffentlich ergibt sich in einigen Jahren die Möglichkeit, dieser ersten Ausstellung eine zweite folgen zu lassen, bei der die gesammelten Erfahrungen voll ausgenutzt werden können.

 

 

 

 

 

 

 



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