Lauenburgischer Haushaltungskalender 1927. Ratzeburg: H. H. C.
Freystatzky.
Der liebe alte Lauenburgische Kalender, der nun schon so manches
Jahrzehnt hinter sich hat, zeigt uns alljährlich wieder ein
erstaunlich jugendfrisches Antlitz. Die übliche Umrahmung ist
geblieben: gutes Kalendermaterial, wertvolle Anzeigen von
Jagdzeiten, Märkten und dergleichen, nette kleine Erzählungen,
Bilder, Scherze. Aber der Kern des Ganzen, der Lauenburgische Teil,
bringt wieder
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allerhand Neues. Die Lauenburgische Chronik von Dr. Traugott Tamm
berichtet von den Hauptereignissen des Jahres 1926. Otto Garber
bietet eine seiner feinen plattdeutschen Erzählungen. Theodor Götze
bringt ein Erinnerungsblatt zum 100jährigen Todestage des Etatsrates
Amtmann Compe in Schwarzenbek, der so viel für die Verkoppelung in
Lauenburg getan hat. Ein Artikel von Dr. Freudenberg-Weinheim
schildert die Schlacht bei Mölln im Jahre 1225. Ein weiterer Aufsatz
ist dem ausgezeichneten Lauenburgischen Schulmanne Rektor Sörensen
gewidmet. Gedichte von Ernst Behrends und Karl Michler finden ihren
Platz. Ein längerer Autikel handelt von den seltsamen
Hochzeitsgebräuchen, die vor 300 Jahren im Lauenburgischen
herrschten. Und schließlich wird in besondern Abschnitten von der
Schlußsteinlegung des Schaalseekraftwerkes und von den
Gesundheitsverhältnissen des Jahres 1925 gehandelt. Die amtlichen
Nachrichten aber, die dem Hauptteile angefügt sind, sind nach dem
neuesten Stande ergänzt worden. - So bringt der Lauenburgische
Haushaltungskalender wieder eine Fülle belehrenden und interessanten
Materials. Er verdient als notwendiges Hand- und Nachschlagebuch,
wie als Heimatschrift in unserm Kreise die weiteste Beachtung.
G.
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