Lauenburgische Heimat
[Alte Folge]

Zeitschrift des Heimatbundes Herzogtum Lauenburg e. V.
1927


[Miszelle]

Kleine Mitteilungen

Lauenburgs Elbstraße in neuem Gewande.

Als kostbares Erbe aus der Vergangenheit blieb der Stadt Lauenburg a. d. Elbe eine stattliche Anzahl alter Bürgerhäuser erhalten. Heuer haben eine Reihe von diesen ein neu äußerlich Kleid bekommen. Der Schwere der Zeit zum Trotz brachten die Besitzer aus heimattreuem Sinn das Opfer, beim notwendig werdenden Hausanstrich auch Schmuck und Zier des Gebäudes bis ins Kleinste nachgehen zu lassen. Mit gutem Rat vom Kunstverständigen versehen, ließ Meisterhand aufs neue entstehen, was vor Jahrhunderten ein Meister erschuf. So grüßet wieder vom alten Schifferhang in Goldschrift auf blauem Grunde sein Psalmspruch vom Trauen auf den Herrn. Das Haus des Herrn Drogeriebesitzers H. Wolff und das alte Pastorenhaus am Kirchplatz, beide aus dem 16. Jahrhundert stammend, wollen wieder prunken und Freude bereiten wie einst, als sie erbauet wurden. Am kleinen Marktplatz zeigt das älteste Haus der Stadt, Herrn Mensing gehörend, in stillen, wunderfein abgetönten Farben seine berückende Schönheit, und im trauten Winkel beim Dampferanlegeplatz steht in schlichtem, vornehmen Anstrich der Besitz des Herrn San.-Rat Vogel. Auch andere Hauseigentümer blieben in gleichem Tun nicht zurück. So verschwand der graue Ton des Alltags und machte Platz einem andern, der freundlich und wohltuend wirket auf alle, auf den Fremden und auf den, der Lauenburg zur Heimat hat.


Th. G.
 

1927/4-127
 

 

 

 

 

 

 

 

 



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