Ein interessanter Brief
Tillys, des berühmten Feldherrn, aus der Zeit
des 30jährigen Krieges findet sich im
Besitz des Heimatmuseums. Er ist an die Ritter- und
Landschaft des Herzogtums Lauenburg gerichtet und
hat folgenden Wortlaut:
Johann Grave Tserclaes von Tilly
Freyherr von Marbeiß Herr zue Balastre
Montigni vundt Braitteneck
Vnsern günstigen Gruß vnd geneigten
Willen zuuorr
Wolledle Gestrenge libe Besondere |
Uf einKhommenes Eur beschwerungs
schreiben haben Wir dem Commendanten zu Boizenburg
so woll auch dem zu Buchen liegenden Rittmeister
Louyrs Ernstlichen
vnd scharpffen befelch vffgetragen, daß Sie die
Vnuerzügliche gewisse Verfügung ergehn laßen
sollten, damit daz abgenohmmenes Viehe unweigerlich,
vnd ohnentgelttlich nicht allein restituirt Sondern
auch solche und dergleichen hochstraffbahre Excessen
genzlich ab- vnd eingesteltt werden möchten. Gueter
Zuversicht, Sie werden sothanem Vnßern befelche
dergestaltt gehorsamblich nachseyn, daß Ihr Euch
sampt Euren Vnterthanen einiger Drangsalen ferner
nicht zu beclagen haben sollet; Inmaßen wir auch die
Ahnordnung schaffen wollen, daß berührte Compagnie
zu Buchen Vnverweilt (?) abgefuhrt vnd Ihr deßwegen
Aller Vngelegenheit hinfür gevbriget Pleiben moget.
Vnd wir wolttens Euch nachrichtlich zu Antwortt
günstiglich bedeutet haben. Was Wir mit günstigem
gewißem Willen wollbeygethan. Datum Lawenburg den
6. 7. Nouembris Anno
1627.
Ewer Guetwilliger
Johan grave von Tilly.
1929/3 - 112 |