Tau dei Lonbörger, dar hebbt sei vör Tieden
Knarrbüxen tau seggt, dei hebbt dei hirschlerrern Kneibüxen noch
dragen, as dei Holsteiner er al lang afsett harrn. Dei oln
lerrern Büxen dei harrn dat awer an sik, dei knarrn un jiepen
so, denn schürn sei sik bi dat Gahn mank dei Bein, un bi dat
Lopen noch mihr.
Nu is dar mal'n Preister, dei is so'n beten unglövsch west, un
sin Köster eirs recht. Un dei Köster, dei hett dar mal op'n
Sünndag nich an dacht hadd, hei hett dei Karkendör nich
tauslaten, dat hett hei vergeten hadd. Do kümmt dar ein ol Soeg
ansnüffeln, un dat na dei Kark rin.
Hen tau Abend, dat is al schmummerig west, do denkt dei Köster
dar an, dat hei dei Dör nich tauslaten hett, un hei geht je hen
un will er tauslüten. Do häurt hei dar wat günsen un pultern
mank dei Kirchenstäuhl, un hei neht ut un dat furts hen na den
Preister. "Herr Paster, Herr Paster", röppt hei, "in dei Kirch
dar spökelt dat!" Dei Preister kümmt glieks mit, un as hei dei
ol Soeg dar günsen un snuben häurt, do stellt hei sik in dei
Kirchendör hen un fangt an tau predigen, hei will den bösen
Geist bannen.
Do ward dei ol Soeg bang un will rut un löppt den Preister mank
dei Bein dör. Un dei Preister kümmt op dei ol Soeg tau rieden,
un dei sust mit em af. "Grüßen Sie meine Frau!" röppt hei den
Köster tau, "grüßen Sie meine Frau, ich fahre hinab!"
Dei Köster löppt ok weg, all wat hei man lopen kann. Hei hett
awer ein von dei oln hirschlerrern Büxen an hadd, un so as hei
lopen ward, schürt sik dat Lerrer mank dei Bein un dat häurt sik
jüß so an, as wenn dar ein ropen deet: "Giff di! gif di! giff
di!" - "Ne", seggt dei Köster, "geven dau ik mi nich, un wenn ik
mi ok daud lopen schall!"
(Erzählt von Jochen Siemer, Gr. Boden, geb. 1839)
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*) Die vielen Pastorengeschichten, die heute noch in
Niederdeutschland in Umlauf sind, stammen zum großen Teil noch
aus katholischer Zeit oder, wie in diesem Falle, aus den ersten
Jahrhunderten nach der Reformation. Ihre Derbheiten dürfen den
Volkskundler nicht abhalten, sie aufzuzeichnen, um sie der
Nachwelt zu überliefern.
Die Schriftleitung.
1929/4 - 156
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