Lauenburgische Heimat
[Alte Folge]

Zeitschrift des Heimatbundes Herzogtum Lauenburg e. V.
1929



Lo'nbörger Dönken.

Von GUSTAV FRIEDRICH MEYER.

Knarrbüxen. *)

Tau dei Lonbörger, dar hebbt sei vör Tieden Knarrbüxen tau seggt, dei hebbt dei hirschlerrern Kneibüxen noch dragen, as dei Holsteiner er al lang afsett harrn. Dei oln lerrern Büxen dei harrn dat awer an sik, dei knarrn un jiepen so, denn schürn sei sik bi dat Gahn mank dei Bein, un bi dat Lopen noch mihr.

Nu is dar mal'n Preister, dei is so'n beten unglövsch west, un sin Köster eirs recht. Un dei Köster, dei hett dar mal op'n Sünndag nich an dacht hadd, hei hett dei Karkendör nich tauslaten, dat hett hei vergeten hadd. Do kümmt dar ein ol Soeg ansnüffeln, un dat na dei Kark rin.

Hen tau Abend, dat is al schmummerig west, do denkt dei Köster dar an, dat hei dei Dör nich tauslaten hett, un hei geht je hen un will er tauslüten. Do häurt hei dar wat günsen un pultern mank dei Kirchenstäuhl, un hei neht ut un dat furts hen na den Preister. "Herr Paster, Herr Paster", röppt hei, "in dei Kirch dar spökelt dat!" Dei Preister kümmt glieks mit, un as hei dei ol Soeg dar günsen un snuben häurt, do stellt hei sik in dei Kirchendör hen un fangt an tau predigen, hei will den bösen Geist bannen.

Do ward dei ol Soeg bang un will rut un löppt den Preister mank dei Bein dör. Un dei Preister kümmt op dei ol Soeg tau rieden, un dei sust mit em af. "Grüßen Sie meine Frau!" röppt hei den Köster tau, "grüßen Sie meine Frau, ich fahre hinab!"

Dei Köster löppt ok weg, all wat hei man lopen kann. Hei hett awer ein von dei oln hirschlerrern Büxen an hadd, un so as hei lopen ward, schürt sik dat Lerrer mank dei Bein un dat häurt sik jüß so an, as wenn dar ein ropen deet: "Giff di! gif di! giff di!" - "Ne", seggt dei Köster, "geven dau ik mi nich, un wenn ik mi ok daud lopen schall!"

(Erzählt von Jochen Siemer, Gr. Boden, geb. 1839)

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*) Die vielen Pastorengeschichten, die heute noch in Niederdeutschland in Umlauf sind, stammen zum großen Teil noch aus katholischer Zeit oder, wie in diesem Falle, aus den ersten Jahrhunderten nach der Reformation. Ihre Derbheiten dürfen den Volkskundler nicht abhalten, sie aufzuzeichnen, um sie der Nachwelt zu überliefern.
Die Schriftleitung.

1929/4 - 156

 


 

 

 

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