Lauenburgische Heimat
[Alte Folge]
Zeitschrift des Heimatbundes Herzogtum Lauenburg e. V.
1929
[Miszelle]
Für die Lauenburgische Jugend |
Am 2. Dezember fand
eine Vorstandssitzung des Kreisausschusses
für Jugendpflege in Ratzeburg statt. Der
Vorsitzende begrüßte zunächst Herrn Pastor
Thießen-Groß-Berkenthin, der für Herrn Pastor
Claußen in den Vorstand gewählt war. Dann gab er
einen kurzen Bericht über das letzte halbe Jahr. Er
teilte mit, daß sich der neugegründete Jugendverein
"Adler und Falken" dem Kreisausschuß für
Jugendpflege angeschlossen habe. Er berichtete an
der Hand schriftlicher Referate der Herren John,
Scheer und Göhring über die Bezirkslehrgänge in
Altona und Flensburg und gab bekannt, daß der
Mechaniker Dohmen-Ratzeburg in der Vorführung von
Filmen ausgebildet sei und den Vereinen zur
Verfügung stehe. Dann wurde die verhältnismäßig
recht bescheidene Regierungsbeihilfe verteilt, wobei
besonders die Jugendheime Berücksichtigung fanden.
Die Wahlen zum Jugendamt ergaben, daß der Vorstand
die bisherigen Mitglieder, die Herren Dr. Gerhard,
Rektor Grimm, Magistratsobersekretär Stimming und
Katastertechniker Zimmermann, dem politischen
Kreisausschuß zur Bestätigung vorschlagen soll. (Der
Kreisausschuß ist inzwischen dem Vorschlage
beigetreten.) Als Termin für die Jahresversammlung wurde der 19. Januar 1930 in Aussicht genommen. Eine erfreuliche Bestimmung der Regierung besagt, daß die Geltungsdauer der blauen Ausweiskarten für Fahrpreisermäßigung bis zum 31. Dezember 1930 verlängert ist. Ebenso ist es zu begrüßen, daß fortan auch die Teilnehmer an den Bezirkslehrgängen gegen Unfall versichert sind. Im Aufträge des Bezirksauschusses für Jugendpflege gibt der Bezirksjugendpfleger Georg Kleibömer von der Regierung in Schleswig ein Mitteilungsblatt heraus, das unter dem Titel "Die Jungen" vor allem die praktischen Fragen der Jugendpflege behandeln, dann aber auch Berichte über die Tätigkeit der Kreis- und Ortsausschüsse geben und die neuesten Verfügungen der Regierung veröffentlichen soll. Das erste Heft liegt jetzt vor und wird zugleich mit der "Lauenburgischen Heimat" den Jugendvereinen zugestellt. Es wäre sehr zu begrüßen, wenn sich recht viele Vereine entschließen würden, auf diese von neuen und praktischen Gesichtspunkten aus geleitete wohlfeile Zeitschrift zu abonnieren. Wir sind gern bereit, Sammelbestellungen zu vermitteln. Das Amt für Jugendpflege und Sport der Stadt Altona hat neben dem Tätigkeitsbericht für 1928 eine Sonderschrift "Jugendpflege und Sport" herausgegeben, die einen umfassenden Ausblick auf all die großen Unternehmungen gewährt, die das Amt unter der Leitung ihres außergewöhnlich tüchtigen Direktors Lorenzen auf dem Gebiete des Sports geschaffen hat. Die beiden interessanten Hefte, die eine Fülle schöner Abbildungen zeigen, werden an unsere Turn- und Sportvereine gern kostenlos ausgeliehen. Zum Schluß sei noch auf den Verlag Fr. Mahnke, Verden an der Aller, hingewiesen, der seit Jahren volkstümliche plattdeutsche Theaterspiele herausgibt, die besonders für ländliche Kreise geeignet sind. Er ist bereit, Ansichtssendungen zu billigen Spesen zu liefern. Die letzten Hefte dieser "Speeldeel" genannten Sammlung (Schulten-Marie von C. Meyer-Jelmstorf, Pieter Poppe von E. Reinke, Sodom und Gomorha von H. Behnken und Stück ut de Dullkist von Bruno Payn) sind Stücke, die dem Wunsche nach volkstümlicher, nicht allzu anspruchsvoller Unterhaltung entgegenkommen. 1930/1 - 40
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