Lauenburgische Heimat
[Alte Folge]

Zeitschrift des Heimatbundes Herzogtum Lauenburg e. V.
1935


[Miszelle]

Bücher- und Zeitschriftenschau

 

Lauenburgische Haushaltungskalender 1935. H. H. L. Freystatzky's Buchdruckerei, Ratzeburg i. Lbg. Preis 60 Rpfg. Im allgemeinen Teil finden wir neben dem Kalendarium und unterhaltenden Erzählungen eine bemerkenswerte Betrachtung über "Das Handwerk, die Kunst des Volkes" von Prof. E. Kleinhempel. Reichsinnenminister DR. Wilhelm Frick äußert sich über "Die deutsche Frau im nationalsozialistischen Staate". Im Lauenburgischen Teil gibt DR. Traugott Tamm einen aufschlußreichen Artikel über die Kreisfachschaften und Th. Götze einen Rückblick auf den Feuerschutz in früherer Zeit, der uns recht deutlich den Segen unseres Feuerversicherungswesens zeigt. Fast erheiternd wirken die Streitigkeiten um "Das Fahrrecht auf dem Stecknitzkanal", die uns W. Stier schildert. Daß die "grotbretannsche Zeit" bis 1914 sichtbarlich in Ratzeburg lebte, zeigt uns v. Rundstedt in den "hannöverschen Invaliden in Ratzeburg". Recht eigentlich "nur für Lauenburger" sind die mundartlich gefaßten Bilder, die Schulrat Scheele gesammelt und zusammengestellt hat. Eigentlich ist es ja beschämend, daß im Lauenburgischen Kalender diese köstlichen Berichte mit "Übersetzungen" in den Anmerkungen versehen werden mußten. Wer aber kann wissen, was ein Toß oder ein Knäp ist, und Kringelkuschal und Marreksauß stehen auch nicht mehr auf unserer Speisekarte, wenn wir sie auch heute noch gern essen. Eins beweisen diese notwendigen Erklärungen, daß in letzter Stunde die lauenburgische Mundart zu unserm Glück den rechten Sammler und Deuter gefunden hat. Zuletzt, doch nicht als Letzten, nennen wir Pastor Fischer-Hübner, der aus seiner reichen Kenntnis der alten Zeiten unserer Heimat "Eine Privatschule in Goldensee" und "Alte lauenburgische Bauernfamilien" beisteuerte. Lange bevor der Nachweis arischer Abstammung gefordert wurde, hat der verdiente Familienforscher wieder und immer wieder auf die Ahnen hingewiesen und für eine ganze Reihe von Bauernfamilien die Vorfahren bis ins 15. Jahrhundert hinein aufgezeigt. Auch in der neuen Heimat, in Lübeck, will er weiter-

1935/1 - 23


1935/1 - 24

hin gern Auskunft über alte lauenburgische Bauernfamilien geben. Erwähnt seien auch die sehr guten Zeichnungen im Text und die schöne Kunstbeilage unseres Kalenders.


 

 

 

 

 

*