Lauenburgische Heimat
[Alte Folge]

Zeitschrift des Heimatbundes Herzogtum Lauenburg e. V.
1935


[Miszelle]

Bücher- und Zeitschriftenschau

 

Das Kirchspiel Ziethen im ehemaligen Fürstentum Ratzeburg. Von Friedrich Schmidt, Kirchenrat und Propst. 1. Heft: Hof Mechow. Schönberg. Emil Hempel. 1935. Preis 3,50 RM. - Vor uns liegt das 1. Heft einer groß angelegten Geschichte des Kirchspiels Ziethen, die sich ebenbürtig dem dreibändigen Werke Alfred Horns über das Kirchspiel Selmsdorf an die Seite zu stellen verspricht. Das vorliegende Heft bringt die Geschichte des alten Propsteigutes des Bistums Ratzeburg. Nachrichten über Wietingsbeck, Bäk und Dorf Mechow soll das nächste Heft bringen und mit Nachrichten über Ziethen wird der erste Band schließen. Ein zweiter Band soll dann ein Verzeichnis der Kirchspielbewohner, nach den einzelnen Familien in Buchstabenfolge geordnet, enthalten. Einen breiten Raum nimmt die Familiengeschichte der Stamer ein, sind doch in den 163 Jahren von 1769 bis 1932 zu Hof Mechow 32 Glieder des Geschlechts der Stamer geboren, eine stattliche Reihe von tüchtigen Männern,

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denen in diesem Buche ein Denkmal gesetzt wird! Die Abwandlungen des Stamer-Wappens sind, wie die beigegebene Wappentafel erkennen läßt, recht ungewöhnlich; inwieweit die verschiedenen Annahmen und Vermutungen das Richtige treffen, läßt sich natürlich an den vom Oberstabsveterinär Stammer in Mülhausen (Thüringen) übernommenen Angaben nicht nachprüfen. Die Familienforscher stehen heute Familienüberlieferungen - und wenn sie auch von noch so ehrwürdigem Alter sind - recht skeptisch gegenüber. Unüberbrückbare Lücken in einer Stammreihe führen gar zu leicht zu Trugschlüssen. Anders verhält es sich mit den Angaben über die im Kirchspiel Ziethen auftauchenden Stamers. Mit unübertrefflicher Gewissenhaftigkeit und Sorgfalt ist hier allen Spuren nachgegangen. Wie denn überhaupt die familiengeschichtlichen Angaben in diesem Buche in ihrer Ausführlichkeit und Genauigkeit eine Fundgrube ersten Ranges für jeden Familienforscher sind. Außerordentlich glücklich ist die Anordnung nach Berufen. Auf die Reihe der Kirchenfürsten folgen die Pächter mit ihren Familien, dann anschließend die Brauer und Brandweinbrenner. Es folgen die Schäfer, die Holländer, Gutsbeamten und Schreiber und die Fischer. Alles in allem ist schon in diesem ersten Heft ein so reiches Material geboten, daß jeder Familienforscher im Lande Ratzeburg und weit darüber hinaus immer wieder auf diese äußerst gewissenhafte Arbeit wird zurückgreifen müssen.      S. S.


 

 

 

 

 

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