Lauenburgische Heimat
[Alte Folge]
Zeitschrift des Heimatbundes Herzogtum Lauenburg e. V.
1936
[Miszelle]
Kleine Mitteilungen |
Die Kirche zu St.
Georgsberg in Gefahr. Zu Beginn des Jahres 1527
war, wie Herzog Magnus in einem Schreiben an den Bischof von
Ratzeburg erklärt, "mancherlei uffrur", "leider", seufzt der
um Land und Leute besorgte Herzog. Vielleicht fürchtete er
jedoch am meisten um das Schloß Ratzeburg, das auf einer
Höhe dem St. Georgsberge gegenüber lag. Die Kirche auf dem
Berge erschien im Kriegsfalle als eine ernste Gefahr, konnte
sich doch der Feind in dem festungsartigen Bau verschanzen
und das Schloß wirksam unter Feuer nehmen. Also: fort mit
der Kirche! "So will uns dieselbe Kirche solcher Fahr halben
stehen zu lassen ganz beschwierlich und unleidelich sein",
heißt's im herzoglichen Schreiben. Ob der gewaltige Bischof
von Ratzeburg seine Zustimmung zum Abbruch des Gotteshauses
geben würde? Wahrscheinlich nicht! Und doch hätten die
Kirchspielleute keinen weiten Weg bis zur St. Petrikirche in
der Stadt, wo sie "das Worth gothes hören und die heiligen
christlichen Sakrament gebrauchen mögen". Aber wenn nun
einmal das Kirchspiel selbständig bleiben sollte, dann
wollte der Herzog nach Abbruch der alten eine neue Kirche
erbauen, die im Notfalle leichter abgerissen werden könne. F.-H.
1936/2 - 44 |
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