Lauenburgische Heimat
[Alte Folge]

Zeitschrift des Heimatbundes Herzogtum Lauenburg e. V.
1937


[Miszelle]

Bücher- und Zeitschriftenschau

 

Lauenburgische Haushaltungskalender 1938. H. H. C. Freystatzky's Buchdruckerei in Ratzeburg. - Der Kalender liegt im 117. Jahrgang vor. Neben dem reichlich bemessenen Kalenderwissen bringt er im letzten Teil ausführliche Übersichten über die Organisation der Partei, der Behörden und der Verwaltung des Kreises. Dieser gesamte Personen-, Orts- und Verkehrsnachweis macht den Kalender zu einem unentbehrlichen Handbuch für den Kreis. Der Leseteil wird eröffnet durch eine Betrachtung: WAS IST NIEDERSACHSEN? DR. Peßler sagt, der niedersächsische Kulturkreis präge sich in der Gleichheit des Bauernhauses und der Mundart und dem starken Hervortreten der blonden und großen Menschen aus. Er schreibt dem Kulturkreis ein Alter von Jahrtausenden zu. Ein JAHRESÜBERBLICK VON 1937 mit einer knappen, klaren Darstellung des Parteitages der Ehre wird in unserer schnell eilenden Zeit der Wiedererinnerung dienen. Große Deutsche wie Schill und Zeppelin, aber auch unbekannte Helden sind der Mittelpunkt der KLEINEREN ERZÄHLUNGEN. Der Lauenburgische Teil wird durch eine CHRONIK von Traugott Tamm eröffnet, die im wesentlichen über die Angliederung der früheren Enklaven berichtet. Götze erzählt von der Entstehung der 'LANGEN BRÜCKE' vor Ratzeburg und ihrem Umbau zu einer starken Wagenbrücke, der dem Bürgermeister Karstedt zu verdanken war. Anschaulich wird der Verkehr auf der Brücke, ihre Bedeutung in Krieg und Frieden geschildert. Udo von Rundstedt weist Ursache und Wirkung in dem Mißgeschick FRANZ I. nach, dessen Mißwirtschaft sich in dem vorgelegten Verpfändungsregister dartut. Karl Matthiessen zeigt die Auswirkung der Ablösung der Hand- und Spanndienste im Jahre 1856. Das Ergebnis ist ein kleines KULTURBILD AUS DEM AMT STEINHORST. Siegfried Moll hat die GIEBELZIERDEN auch in unserm Kreise studiert. Der junge Forscher vermag natürlich auch nicht die schwierige Frage der Deutung zu lösen; seine eingehende Darstellung wird die Heimatfreunde noch genauer beschäftigen müssen. Pastor Fischer-Hübner erzählt von dem SCHICKSAL DER PRINZESSIN VON LAUENBURG auf dem schwedischen Thron. Die Tragik dieses quellenmäßig belegten Lebens sagt uns, daß die großen Themen menschlichen Schicksals und Leides sich ewig wiederholen.
 

1937/1-2 - 40


 

 

 

 

 

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