Lauenburgische Heimat
[Alte Folge]

Zeitschrift des Heimatbundes Herzogtum Lauenburg e. V.
1937


Ein lauenburgisches Gehöft.

(Zu unsern Bildern.)

Wir blicken auf die geräumige Hofstätte des Erbhofes Schulz in Juliusburg. Vor uns liegt die Große Tür am 'neddelsten Enn'. Die wirklich große Diele steigt ein wenig zum Wohnende an. Dieses selbst ist nach vorn angebaut und liegt unter dem Schutz von Bäumen. Das




(Photo: Mittelschullehrer Kruse-Lauenburg 1934)

Erbhof Schulz in Juliusburg.
 

1937/3-4 - 74


1937/3-4 - 75



(Photo: Kruse-Lauenburg)
 
Backhofen[sic!] des Erbhofes.

Gehöft ist steinumwallt. Rechts neben dem stattlichen Wohnhause führt der Weg auf die Dorfstraße. Vorn neben dieser Ausfahrt sieht man das niedrige Dach des Erdkellers, der leider durch eine Blendmauer verunziert ist. In der Mitte rechts steht der schön in Fachwerk gebaute Speicher. Weiter zu uns her folgt das Backhaus, das im Bilde nicht
erscheint, weil es zurückspringt. Es hat eine nicht mehr benutzte Wohnung für den Bäcker. Der alte Trog in der Backelstube ist aus einem langen Baumstamm gehöhlt; der Backofenmund wird durch einen gespaltenen Findling gebildet. Aus diesem Backofen hat der Hof alle Zeit sein Brot erhalten; der Stein ist von dem Brotschieber im Laufe der Zeit ganz geglättet worden. Noch weiter zu uns her lag wohl ein altes Bleicherhäuschen. Links ist noch die große Scheune mit dem letzten Ende auf das Bild gekommen. Der Beschauer steht neben der Scheune auf dem Zufahrtswege vom Feld her. An diesem schönen Eingang lag früher auch der Sood. Die Aufgliederung in Bauernhaus, Erdkeller, Speicher, Backhaus, Scheune usw. macht das Gehöft bemerkenswert. Es ist in seiner Art nicht einzig in unserm Lande. Man findet Gehöfte von solcher Gestalt häufig im Bezirk Lüneburg. Eine Untersuchung über die GEHÖFTANLAGEN im Lauenburgischen gibt es noch nicht. Sie müßte hübsche Ergebnisse für unsere Siedlungsforschung liefern.

Sch.


 


 


 

 

 

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