Lauenburgische Heimat
[Alte Folge]

Zeitschrift des Heimatbundes Herzogtum Lauenburg e. V.
1940


De Draak.
Zur Volkskunde unserer Landschaft

Von Schulrat a. D. Scheele.

Alte Leute wissen von ihm, dem bald holden, bald unholden Hausgeist, dem Draak. "Hei treckt, würr je ümmer seggt." "Hei bringt
Wat, hei schürrt Wat ut, hei smitt wat dal", so versichern sie, und nach ihrem Bericht sind es mancherlei Gaben, die er herbeischafft: Korn, Butter, Leinen, besonders aber Geld und Gold.

War jemand zu Geld gekommen, man wußte nicht wie, so hieß es: "Wo kümmt hei bi all dat Geeld? Dat mütt dei Draak em bröcht
hebben." Starb jemand und hinterließ er mehr an klingender Münze, als man erwartet hatte, so hieß es ebenso: "Dat hett dei Draak em
bröcht, süß kann't nich angaan." - "Bi Grotvadder P. hett hei ok Geeld bröcht, ein ganz Deil; dorvon heit hei noch ümmer Sülwer-P."
- "In K. höbbt twei Lüüd ein bleik Füür up dei Grotdääl in Smitten Hus sein. As sei hengaan sünd, dei beedn, dünn höbbt sei den fürigen
Draak sein. Dei Buur heit hüt noch dei Gooldsmitt. Spräken dörft hei över nich dorvon, dei dat Geeld kriggt." - "Bi en Lütoger Buurn
is ganz laat noch Licht up dei Dääl west. Dat hett en anner Lütoger sein. Hei is na dei Hofstää rupgaan, um tau sein, wat dat up sik harr.
Dunn is dei Draak bi dann Buurn up dei Dääl west un hett em Geeld bröcht. Dünn hett hei fors dei Döör werrer taumaakt un hett
weglopen wullt. Hei künn över nich lopen, hei is laam west un künn bloots up all veier vun'n Hof dalkrupen. Dei Draak hält em fast. Up
dei Straat kunn hei wedder lopen, un dei Draak künn em nix meer daun." - "Dor is mal'n Burfruug west, dei is jedn Morgen ganz
frö upstaan. Sei hett ümmer allein melkt. Dei Lüüd künn liggen bliven. Nu is dei Kööks mal taun Melken upstaan, üm dei Fruug
tau helpen. Dor hett sei schimpt un eer werrer tau Bett schickt,- över likers hett dann Morgen dei Draak kein Geeld bröcht." - "Einmal is
dei Draak bi en arme Fruug kamen, dei nix mehr tau leven harr. Dei hett hei Klüten in'n Putt smäten." Es ist also nicht immer Geld, was der Draak bringt; aber es ist auch nicht überall Not, wo er als freundlicher Hausgeist erscheint. "Hei bringt dei Lüüd ok Bodder. Weck Frugens höbbt soveel Bodder, dei hett dei Draak eer bröcht." Seltsam allein steht folgende Erzählung aus Lütau, in der der Draak als feuerspeiendes Tier erscheint. "Ein armen Keerl harr sik en Söög uptreckt. Dei kreig Farken, meer as dörteen Stück. Dat kann över
dei Draak nich hebben. Hei käum na't Huus rin un näum dei Farken ut'n Stall un güng dormit na dei Slaapstuuv rin un legg sei all in
den Mann sien Bett. As dei nu tau Bett gaan wull, sünd ut dei Farken all so'n lütte Draaken worrn. Dei höbbt mit Füür na em
spiet. Dor is dat ganze Huus upbrennt." Diese Geschichte entspricht dem wendischen Sagengut, in dem es öfter erzählt wird, daß der
Draak sich in kleine Tiere verwandelt, so auch in Ferkel. Überhaupt ist mancher Zug in unsern Belegen zu finden, der auch in den wendi­
schen Sagen anzutreffen ist.


1940/1/2 - 19



1940/1/2 - 20


Oftmals sind wohl die feurigen Himmelserscheinungen (Meteore und Sternschnuppen) Ursache des Glaubens gewesen, daß man feurige
Drachen am Himmel schweben sehe. "Wenn ein Stiern vun Himmel full, denn säden der Lüüd: 'Nu bringt dei Draak wat!' Man kann sik
denn ok wat wünschen. Einmal sünd soveel Stierns dalfullen, dünn höbbt bei Lüüd dacht, dei ganze Welt vergüng in Füür." Auch cand.
Arndt hörte vor 100 Jahren erzählen, daß man in Pogeez, Sarau, Buchholz und Einhaus in einer und derselben Nacht viele feurige
Drachen in der Luft schweben sah. Allgemein sagt man: "Wenn dei Draak gläunig an Himmel sitt, denn schall dat Füür geven." Wer
dächte da nicht an Kometen?

Die ursprünglichere und auch verbreitetste Vorstellung vom Drachen bekundet sich jedoch in andern Berichten. So hat in Schnaken­
bek einer des nachts den Draak gesehen. "Hei is vun Süden kamen un is na'n Osten treckt. Vörden is dat west as so'n dicken Kopp, hinnen över as so'n langen Sweif, so lang as'n Binnelboom. Un as dat so hentreckt is, is dat ok wedder verswunn." - "In Julsborg hett dei Draak ein'n Buurn mal Linnen bröcht. Vörn wöör dei Draak ganz breid, na'n Swanz hen wüür hei ümmer dünner. Hei eenert sik ok;
wenn dat Ulenlock noch so lütt is, hei kümmt dor doch hendörch." - "Dei Draak süüt akraat so ut as'n Slang. Wenn hei gries utsüüt,
bringt hei Kuurn; wenn hei blank utsüüt, denn bringt hei Gield." Und ähnlich erzählt man: "Wenn dei Draak achder'n gälen Klumpen
hett, denn bringt hei Goold. Menmal bringt hei över ok Lüüs."

In der Regel ist demnach der Draak als mehr oder weniger glühender Wolkenstreifen gesehen worden, wenn man ihn nicht gar für Feuer hielt. Manche haben ihn am hellichten Tage gesehen, die meisten jedoch nur zur Nachtzeit. Als bevorzugte Zeit gilt die Stunde nach Mitternacht. Gewöhnlich hat man den Draak durch das Enlenloch in das Haus einziehen sehen. So erzählt man: "Dor is mal en Knecht in Lütog west. Dei hett wüßt, dat dei Draak ümmer in't Hus käum. Hei hett sik nu mal up dei Hill leggt un hett dat afluurt. Dunn is dei Draak ok richtig dörch'd Ulenlock kamen un dörch dei Luuk up dei Dääl dal. Dei Fruug kümmt denn ok gliek up dei Dääl un fangt Snacken an. Wat dei Draak is, hett över seggt: "Sünd twei Ogen tauveel hier! Schöllt sei tau orrer apen?" Dann Knecht is nu grügelig tau Mood worrn. Vör Schreck hett hei sik röögt. Dei Fruug hett dat nu markt, wat dor einer tausein müß. Un sei hett seggt: "Laat's man apen!" Geeld kreig sei ditmal över nich. Dei Knecht hett seggt, sin Läven güng hei nich wedder up dei Hill, wenn dei Draak dor wöör." - In Bliesdörp is in ein Huus dei Draak mit'n langen Stiert in't Ulenlock rinkrapen. Dor sünd sei em gewaar worrn un schrigen worrn. Dor is hei wedder ümkiert un na't anner Huus rinflagen. Dor is'n ganzen Rest Hüser afbrennt. Dat Füür is anfungen bi dat Huus. wo dei Draak taueirs rinflagen is." - "In dat Huus, wo hei rinflüch, is ümmer ein Lock in't Dack. Ein Buur in Pötrog harr ümmer so'n gaatlich Lock vun twei Fant in sien Dack. All dei dörch dat Dörp käumen, höbbt dat Lock sein. Dat is ümmer bläven, un hei hett dat nich dicht maakt. Dei Lüüd säden: ,Dor schall em dei Draak wat rin­

1940/1/2 - 20



1940/1/2 - 21


bringen'." Eine Überzeugung solcher Art läßt uns die Romantik mancher alten, verfallenen Kate in anderm Licht erscheinen.

Wie muß man sich nun verhalten, wenn man des Drachen ansichtig wird? Er verschwindet sofort, wenn man jemand herbeiruft oder sagt: "Sü dor!" Das ist aber leichter gesagt, als getan; denn "wenn hei treckt, is dat ganz luud tau hüürn. Dat suust so! Dei Haar kruupt ein up'n Kopp. Seggen kann man denn nix, gra, as wenn ein dei Luft afsnüürt is." Am besten läuft man schnellstens ins Haus oder mindestens unter den Ösel (die Traufe). Tritt man aber unter diesem heraus, so wird man eine Ladung Läuse oder Dreck auf den Pelz bekommen. Wer nun mit dem Draak näher zu tun haben will, der muß ihm im Schutz des Ösels den 'Spiegelblanken' zeigen, also die Gebärde machen, die manche irrigerweise dem Eulenspiegel beigelegt haben: Uul mi den Speigel! Tut man so, dann wirft der Draak Gold herab; aber "dat Hemd mütt dor hendal, bloot mütt dei H-ste sien, dat hei sik in den barßen H-sten speigeln kann". Noch einen andern Weg hat der, der sein Freund ist. Er trägt immer ein Stück Kreide bei sich. Sieht er den Draak, so zieht er sich aus und malt mit der Kreide ein Eulenloch auf seinen Bauch. Das ist das Zeichen des Draak. Und noch andres Verhalten vermag den Drachen zu gewinnen. "Wenn einer dann Draak süüt, mütt hei rasch in'n Boom kladdern un mit'n roden Taschendauk winken. Dat mag hei hebben, denn bringt hei Goold. Dit Goold klaut hei sik von de rieken Lüüd, dei nix mit em tau daun hebben wüllt." - Es ist auch möglich, den Draak zu bannen, wenn er in ein Haus eingeflogen ist. Das geschieht, indem man ein Wagenrad verkehrt aufsteckt. Man darf dann auch nur rückwärts zum Hause hinausgehen, oder man muß die Pantoffel verkehrt anziehen. Ist aber der Draak gebannt, so geht möglicherweise das Haus in Flammen auf, wovon manche Geschichte berichtet.

Wie nun die Lieblinge des Draaken, denen er seinen Segen zuträgt, im Volk beurteilt werden, zeigt die Darstellung einer Siebzigjährigen aus Grabau. Sie wehrte zunächst ab: "Ik heff den Draak nich sein. Dat is je all Avergloben!" Dann erzählte sie doch: "As wü noch Kinne wäurn, wäurn wü manchmal bi uns Großmudder. Wü wäurn denn mit ihr allein, un denn schull sei uns je Geschichten vertelln. Un denn verteil sei uns ok vun'n liebn Gott, un dat dat ok Lüüd gäven dä, DEI KEI'N GLOBEN HARRN, un dei bröch dei Draak wat in't Huus, sä sei, dei annern nich! 'Wenn so'n Buurfruug wat heeben will', verteil Großmudder, 'denn schickt sei dei Lüüd ut'n Huus, un denn röppt sei den Draak an - un denn geet dei Luuk up, un hei smitt ihr wat dal, wat sei bruukt, Geeld un ok wat anners! Wenn wü uns Großmudder denn ankiken dädn, denn sä sei noch: 'Is öve waar!'"

Bemerkenswerte Züge tragen folgende Erzählungen: "As ik noch in Sahms deinen dä, wäur in Grabo an'n Oldjaarsabend Mesik. As ik abends in Düstern noch hen wull, sä dei ool Buur tau mi: ,Ga hüüt nich meer hen, dei Draak treckt!' Ik fräug em: ,Dei Draak, wat is
denn dat?' 'Je', sä hei, 'denn fäurt dei Düvel mit veier Pier dörch


1940/1/2 - 21



1940/1/2 - 22

dei Luft'." - "Einmal is bi Schröers dei Draak mit sien Hunnen un Pier dörch'd Ulenlock treckt; dor höbbt dann Draak sien Pier up bei
Dääl wat henmaakt; den annern Dag is't all Goold west." Offenbar zeigen beide Geschichten, daß an einigen Orten die Vorstellungen vom
Woden oder Wau - denn nur zu diesem gehören Pferd und Hunde - auf den Draak übergegangen sind, so daß die einzelnen Züge sich vermischen.

Dahin gehört auch, daß am Altjahrsabend früh ab 5 Uhr die Türen geschlossen gehalten werden, damit der Draak nicht einziehe (so in Möhnsen, Lütau, Sahms). Im Grunde ist es jedoch der Wau (Wode), vor dem man in den Zwölften alle Türen zuhält. Selbst der
Weihnachtsabend, der sonst doch gänzlich dem Wau gebührt, kann den Draak herbeiführen. So berichtete eine 1837 geborene Frau aus
Grande: "Wi seiten mal, as ik Kind wäur, up'n Wihnachtenabend an'n Disch. Donn wäur "dat up'n Mal ganz hell, dat swäv as'n fürigen Straal dörch bei Luft un wäur so lang as'n Windelboom. Dat käum ut bei Scheperkaat rut un fäur na'n anner Huus rinner. Stuuv un Huus, allns wäur hell. Wien Vadder sä, dei Draak dei treckt. Ik heff em naher noch mal wedder sein. Dunn wäur ik s'abends tau Dörp gaan na'n Koopmann. Hei verswünn achter dei Dann: Ik läup över, dat ik tau Huus käum 1)."

Dieses Nebeneinanderleben der Vorstellungen vom Woden und Draak an demselben Ort ist schon vor sieben Jahrzehnten von dem in
Fitzen bei Pötrau wirkenden Lehrerdichter Heinrich Burmester in seiner Erzählung "Hans Höltig" geschildert worden. Seine Darstellung ist
zutreffend; wir lassen die betreffende Stelle aus dem Anfang des achteğ Kapitels hier folgen. "Dat weer Wihnachten worrn un de Sagen ut
oll Tiden güngen meer ünner de Minschen üm, as se sünst deden. ÖVERN TWÖLFTEN, seden de Lüüd, treck de WOOD dörch Holt un
Busch över Knick un Graben mit Wülf un Hunn, mit Gezaff un Blaff, üm de Kinner grugen un de Minschen bang tau maken. Dor würd väl von vertellt, un Tretown Grootvader tau Kuuß wull in sien kindlichen Jaren noch den ollen Öllervader tau Gählow kennt hebben, un de schult seggt hebben, he harr ein'n kennt, de em sülven sein harr, as hei Wihnachten Abend dörch dei Rählstörper Leimbargen treckt un
in dei Kuußer Grübben verswünn weer. - SO SÄD DE, UN ANNE SÄDEN, denn treck de DRAAK, un wat Hinnik Babenkark weer, de tau Kuuß tensöver waan, säd: "Wo de wat bringt, dor geeet leger her, as wenn Füür un Pestilenz in Dingen taugliek kaamt." Buur Knaak
tau Rählstörp övers säd: "Häunergloben! t'hebbt Lüüd utdacht, de sünst nix tau daun hebben!" Dorbi treck em övers likers en Schutern
dörch de Seel un he kunn't 's Abends nich laten, tau sien öllsten Söön tau seggen: "Franz, sei tau, dat allens tau rechter Tiet na binn'
kümmt un sta nich buten vor de Döör!" - Dat weern also Buur Knaak sien Ansichten, un he kunn de Saak nich up'n Grund sein. He
harr so wiet en gauden Verstand un klaarn Kopp, un de läuten em seggen: 'Häunergloben'! He harr övers ok en weit Gemäut un deip
_______________

1) Entnommen aus G. Fr. Meyer (Literaturangabe 2), S. 39.


1940/1/2 - 22


1940/1/2 - 23

Gefäul, dat sien Seel nich ganz frie weer, wovon he bloot nich seggen kunn, Wat dat weer - - -."

*

Über das Neben- und Ineinanderleben der Sagen vom Woden und Draak verbleibt noch einiges zu sagen. Wie schon bemerkt, lehrt ein Vergleich die Verwandtschaft unserer Draak-Sagen mit dem wendischen Sagengut. Auch manche Volkskundler sind der Meinung, daß
die Draak-Sagen auf die wendisch-heidnische Glaubenswelt zurückgehen. Der Atlas zur deutschen Volkskunde zeigt denn auch die Verbreitung des Glaubens an den feurigen Hausgeist auf dem gesamten kolonial-deutschen Gebiet. Die Bezeichnung des Hausgeistes als Draak reicht von Lauenburg als Grenzgebiet bis nach Hinterpommern, wo weiter östlich die Benennung 'Alf' auftritt. Die genauere Untersuchung hat uns nun gezeigt, daß nicht an allen Orten unseres Ländchens vom Draak gesprochen wird. In der Übersicht unten 2) sind die Orte angegeben, in denen unzweifelhaft der Glaube an den Draak verbreitet war (nach der Erkundung von Arndt, G. Fr. Meyer und nach dem vorliegenden Aufsatz). Es sind der Nordteil des alten Polabengaus und die Zone zwischen diesem und dem ehemaligen Sachsenwald von Trittau-Möhnsen über die Büchener Gegend bis Lütau. Dörfer, die ich als holsteinischer Art ansprechen möchte, wie z. B. Holstendorf. Klinkrade, Schmilau, Hornbek, lassen keine Spuren des erörterten Volksglaubens (mehr) erkennen. Da unser Gebiet nach der Wendenzeit ost- und westfälisch übersiedelt wurde, so mußten namentlich dort, wo eine germanische Siedlung an ein altes Slawendorf angeschlossen wurde, im Volksgemüt beide Vorstellungsarten vom Woden wie vom Draak nebeneinander leben. Schließlich beim Verblassen des urtümlichen Inhalts dieser Vorstellungen, beim Absinken des magischen Denkens überhaupt mußten wohl auch die Bilder beider Gestalten verfließen und so eine Angleichung herbeiführen. Wie man aus der christlichen Gedankenwelt heraus den Draak zum Teufel wandelte, so erhielt andrerseits der Draak die Gestalt des Woden mit Pferd und Hunden. Das sind Grenzerscheinungen, die am Sachsenwald besonders deutlich sind.

*

Keine Frage, der Glaube an den Draak ist im Erlöschen; aber immer noch kommen Zeiten wieder, wo er aufs neue auflebt. Es gibt auch mancherorts besondere Spukecken, wo man den Draak häufiger sieht als anderswo.

Die liebenswürdigste Erinnerung an den alten Hausgeist begegnete mir. als jemand mir auf meine Nachfrage nach einer früheren Schülerin
erzählte, sie habe infolge ihrer Heirat von ihren Eltern wegziehen

_______________

2) Dörfer, aus denen Draaksagen bekanntgegeben sind: Buchholz, Einhaus, Pogeez, Sarau (nach Müllenhoff), Thurow, Dechow, Kittlitz, Dargow, Zecher, Kl. Berkenthin, Klempau, Gr. Boden, Lüchow, Besenthal, Fitzen, Kasseburg, Hamwarde (nach G. Fr. Meyer), Bliestorf, Rondeshagen, Elmenhorst, Pötrau, Kollow, Schnakenbek, Juliusburg, LÜTAU, GRABAU, SAHMS, MÖHNSEN und Dassendorf (nach vorliegendem Aufsatz). Die gesperrten Ortsnamen deuten Gegenden an, in denen sich die Vorstellungen vom Draak und Woden berühren.


1940/1/2 - 23



1940/1/2 - 24

müssen. Sie sei die Seele des Hauses gewesen, nun fehle sie allen mit ihrem Beistand, es fehle der Sonnenschein. Und mit Verständnis
suchendem Lächeln schloß mein freundlicher Begleiter: "Sei hett den Draak mit ut'n Huis namen." Eine Redewendung aus dem Volksmund, die man so leicht nicht vergißt. Zu einem glücklichen Hause gehörte eben auch der Hausgeist, der Draak.


LITERATUR:

1) Karl Müllenhoff, Sagen, Märchen und Lieder der Herzogtümer Schleswig-Holstein und Lauenburg. Kiel 1845. S. 206: Der Drache.
2) Miszellen aus dem Sachsenwalde von J. Wedde i. Jahrbuch d. Vereins f. niederdeutsche Sprachforschung, Jahrgang 1875. Bremen 1876. (Bringt eine Variierung zu dem Motiv: Twe Lichter (Ogen) to väl!).
3) Gustav Fr. Meyer in der Kieler Heimat 1926, S. 38: De Draak treckt.
4) Derselbe in .Schleswig-Holsteinische Stammeskunde', Diedrichs-Jena 1929, S. 322 ff.: Der Drache.
5) Derselbe in unserer Zeitschrift im Jahrgang 1930, S. 153: Dei Drak.



 


 


 

 

 

*