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gestellet, öffentlich mit Ruthen außgehauen, und des Landes Ewig
vorwiesen worden, Und dann dieselbe bey Vollstreckung der Execution,
dennoch neben greulichen fluchen, dräuungen und Lästerung des
Gerichts, mit vorhin außgegoßenen Injurien continuiret, und es das
ansehen zu haben scheinen und zu besorgen seyn dürffte, daß einige
Leuthe solchem boßhafften Weibe, zum theil aus Boßheit, zum Theil
aus Aberglaube und Unvorstande beyzufallen sich gelüsten laßen
möchten, vormelten Küster Christoph Gustrauer, deßen Mutter, wie
auch Peter Rehbeinen, und andere unschuldigen Leuthe, dergleichen
falsche Bezüchtigungen vorzurücken. Als wird im Nahmen Sr.
Hoch-fürstl. Durchl. Unsers gnädigsten Fürsten und Herrn, hiermit
allen und iedem dieses Hertzogthumbs Eingeseßenen und Unterthanen
sämbtlich, und einem ieden insonderheit, Er sey wer Er wolle, allen
ernstes und zwahr bey willkührlicher Geldt- oder Leibesstrafe
anbefohlen, daß Sie, weder über kurtz oder lang, oberwehnten
Personen, solche des außgestäupeten Weibes Aussage und Beschuldigung
als reine Wahrheit nicht für zu erachten, sich darauf zu beziehen
und zu gründen gelüsten laßen sollen, so lieb Ihnen, und einem ieden
ist, obbedeutete Strafe zu vermeiden. Wornach sich ein ieder zu
achten und für Schimpf, Strafe und Schaden zu hüten und fürzusehen
hatt.
Signatum Ratzeburg unter dem Fürstl. Regierungs-Insiegell den
29.
Augusti Anno 1689.
F. N. S. V. J. U. R. R.
dem Pastori zu Seedorf, Ehr. Christoph Wichmannen, am sechsten
Sontage nach der Predigt, von der Kantzell öffentlich abzulesen,
dieses zuzustellen
Item
dem Pastori zu Sterley, Ehr. Christoph Zugken, am nechsten Sontage
nach der Predigt, von der Kantzell öffentlich abzulesen, dieses
zuzustellen.
3.
Catharina Kracken in Krummesse ist von ihrem Mann
mißhandelt und wendet sich hilfesuchend an Herzog August. - Anno
1625.
"Durchlauchtiger, hochgeborener Fürst- E. F. G. sein mein
unnderthenige Dienst nebens meinem demuettigen gebett zu Gott zuvor
gnediger Fürst unnd herr. Mag E. F. Gn. in aller unnderthenigkeit
nicht vorenthaltten wie das ich Leyder von geraumer Zeit hero mit
meinem Eheman umb ezliche ursachen willn in Zwispalt unnd
Uneinigkeit gerathen In dem das mir ohne gefehr vor einem Jahr in
abweßen meiner unnd meines mans in meiner behaußung zu Cromeß 120
Reichstallr diebischer weiß Leider gestollen. ich aber selbiger
Zeitt keine frembten Diensten in meinem brod gehabt unnd teglich
vill Geste unnd wanders Leuthe auß unnd ein gereißet Derowegen ich
Niemandts damit beschulden mag. mich aber mein man selber in zuchten
unnd archwohn gehabt. alls wan ich Selber Sollchen Diebstall
Perschonlich begangen hete derhalben er mich nicht allein mit
Schlegen So Jamerlich unnd erbermlich tractiret Sonder auch
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Noch zum über fluß in ketten unnd banden alls
einen Dieb unnd Mörder geschloßen. ich mich aber alle Zeitt gegen in
gedemuetiget unnd meiner unschuldt hatber herzlich beklaget auch mir
die mitl, welche zu frid unnd einigkeit dienen, angewendet. Solches
alles aber bey mir keine stadt finden können Sonnder durch verhegung
seiner Eigen kinder welche große ursach dazu geben. Je Lenger Je
Erger werden. Unnd noch über das alles mich für eine Reuberin unnd
Mörderin außgerufen unnd mich an meine Ehre dovelt angegrifen welche
uneinigkeit sich so weit eingerißen, das ich Nun leider in die
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virtel Jahr Lanng von Innen abgeweßen unnd allso im ellendt als ein
Armes verlaßen Weib herumb gewandelt. Dieweill ich dan auf dißer
wellt anderst niemandts weiß dan Gott unnd mein gnedige hohe
Obrigkeit dem ich meine große Noth unnd Unschuldt klagen kan. So ist
an E. F. G. mein ganß underthenig unnd umb Jesu Christi willen
hochvleißiges bitten E. F. G. woll mein g. F. unnd her zu sein unnd
bleiben in Gnaden geruhen unnd sich meiner alls ein armes ellendes
Weib annemen unnd meine Klag gnedig anhören unnd sie an das
Consistorium oder geistliche Raht gn. gelangen laßen, damit Mundt
gegen Mundt gehöret werde. Was mir allsdan von E. F. Gn. und dem
Raht zuerkandt wirdt, daselbige will ich mir herzlich gern belieben
unnd gefallen laßen, ist derowegen mein ganz unnderthenig bitten, E.
F. G. wole mir So gnedig seyn unnd mir einen atvocathen zuordnen.
damit meiner klag mochte Recht an den Tag gegeben werden. Solches
umb E. F. F. in aller unnderthenigkeit und gebühr hinniden zu
schulde bin ich Nebens meinem Christlichen gebett unnd vatterunßer
bey Tag unnd Nacht Eußersten vermögens erböttigt, so vollwillig alls
Pflichtig. wünsch derowegen E. F. G. Sambt dero herz-villgeliebten
gemahlin unnd Jungen Fürstlings von Gott dem allmechtigen Langes
Leben, gutte gesundtheit. Samt alle gedeyliche wollfarth an Leib und
Sell. Amen.
E. F. G. unnderthenige unnd gehorsame
Catharina Kracken.
Die Bittschrift hat folgende eigenhändige Erledigung durch den
Herzog gefunden:
Es sol hiemit Supplicantin an Unsre Consistorial Rhäte verwiesen
sein, welche sie mit gebührlichem bescheide versehen werden.
Signatum Schwartzeneck den 28. May Ao 1625.
Augustus herzogk zu Sachssen.
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