Lauenburgische Heimat
[Alte Folge]

Zeitschrift des Heimatbundes Herzogtum Lauenburg e. V.
1931


Die Orts- und Flurnamen des Herzogtums Lauenburg.

Von Prof. DR. GEORG WEGEMANN-Kiel.
 

Es ist Notzeit im deutschen Vaterlande. Trotz der herrlichen Siege und der gewaltigen Opfer an Gut und Blut hatten wir den Weltkrieg nicht gewinnen können. Verarmung und wirtschaftliche Zerrüttung sind die letzten Folgen.

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Viele, die sich vor dem Kriege eine Ferienreise erlauben konnten, müssen verzichten, und doch haben sie meist die Erholung nötiger als früher. Da heißt es, hübsch zu Hause bleiben.

Aber mein Freund weiß Rat! Statt in die Ferne zu schweifen, schlägt er vor, den Heimatkreis kreuz und quer zu durchstreifen. Wanderherbergen erleichtern und verbilligen das Unternehmen, und wo sie fehlen, erweisen die Landbewohner Gastfreiheit.

So ziehen wir denn los mit vollem Rucksack und frohem Sinn und sind erstaunt zu beobachten, wie schön und mannigfaltig grade unsre Lauenburger Heimat ist mit ihren Hügeln und Wäldern, Tälern und Abhängen, Seen und Feldern, Dörfern, Städten und Schlössern.

Wir treten unsre Wanderung von LAUENBURG aus entlang dem hohen Elbufer an, über den Spielplatz mit seinen schattigen Alleen und dem Lützower Denkmal. Wir sind von besonderm Glück begünstigt dadurch, daß wir einen heimatkundigen Führer bei uns haben, der durch seine Kenntnis der Land-, Orts- und Siedelungsgeschichte, der Sagen und Fundorte von Seltenheiten imstande ist, den Genuß der Wanderung zu erhöhen. Im folgenden soll besonders das wiedergegeben werden, was er auf Grund seiner Kenntnis der Flurnamen 1) zu erzählen wußte.

Schon am hohen Elbufer machen wir Halt und steigen die malerischen Abhänge hinab, um im Kuhgrund am kahlen Abbruchufer die schönen Stauchungserscheinungen, die in der Eiszeit einst durch Eispressung entstanden, zu betrachten. Von dem 1900 noch durch einen Stollen zugänglichen zwischeneiszeitlichen Torflager ist dagegen nichts mehr zu sehen.

Wir folgen dem Fußweg am Elb-Kamp entlang am Rande des 30-40 m hohen Elbufers mit den schönen Elbblicken. Über den Reuterberg geht es weiter landeinwärts zum Glüsing, einer idyllischen Waldwirtschaft, wo seit alters im Juni Dienstag nach Johanni ein Jahrmarkt abgehalten wird. Über diese Sonderbarkeit eines großen Jahrmarktes in einer einsamen Gegend im Walde, eine halbe Stunde von der Stadt und eine Viertelstunde vom nächsten Dorf, hat man sich oft den Kopf zerbrochen. Wir haben es hier wohl mit einer uralten Einrichtung zu tun, nämlich dem letzten Rest der von Kaiser Ludwig dem Frommen um 820 n. Chr. angelegten befestigten Sachsengrenze (LIMES SAXONIAE) 2). Hier im Schutze der damals angelegten Ertheneburg fand vermutlich ein Tauschmarkt zwischen Deutschen und Slaven statt. Hier an dem Grenzbach, dem Mescenreiza (slav. mece = Grenze; reka = Bach) der Slaven bezw. dem SCHNAKENBEK (snakenbeke 1230 = Schlangenbach) der Sachsen entstand auch die älteste deutsche Siedelung im Lande der Polaben. Ein Abstecher auf die Dorfflur nördlich der Hamburger Chaussee führt uns zu dem Ringwall auf der Heste- oder Hasseburg, auch Buschburg. Namen der umliegenden Äcker wie Häs-Koppel, Hann-
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1) Da sich viele Namen wiederholen, so ist ihre Erklärung in einer Tabelle am Schluß gegeben. Die Mehrzahl der hier mitgeteilten ist jedocb ungedeutet.
2) Hofmeister: LIMES SAXONIAE. Zeitschr. d. Gesell, f. Schl. Holst. Gesch. Bd. 56. S. 140.

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hei (= Hohenheide), Radeland, Fahrenort (Föhrenwinkel) und Bokhorn (Bucheneck) weisen auf ehemals stärkere Waldbedeckung hin.

Der Gang der Besiedelung Lauenburgs, wie er sich in den Orts­ und Flurnamen ausdrückt, ist kurz folgender: Namen aus der Völkerwanderungszeit fehlen. Glüsing könnte vielleicht hierher gehören. 3) Um 800 n. Chr. dürfte die Besitznahme durch die Slaven in der Hauptsache beendet 4) und ihr Vordringen durch die Errichtung einer befestigten Grenze (LIMES SAXONIAE 818-20) zunächst aufgehalten sein. Die systematische Wiederbesiedelung durch die Niedersachsen dürfte in der Zeit von 1150-1400 geschehen sein.

Das Ratzeburger Zehntenregister von 1230 führt uns in diese Zeit, zugleich eine Rodungszeit, hinein. Aus dieser Periode stammen die meisten deutschen Namen, während die slavischen bis 1400 schon zum großen Teil vergessen waren. Heute sind nur noch 130 slavische Orts- und Flurnamen im Gebrauch. Aber auch die ältesten niederdeutschen Namen sind z. T. schon wieder vergessen oder außer Gebrauch gekommen. Besonders die Verhochdeutschung des 17. Jahrhunderts brachte viele Verdrehungen, während die nicht mehr verstandenen alten Namen außer Gebrauch kamen. Aus der Zeit von 1150-1300 stammen die Namen auf loh, horst, dorf, burg, wort, kate, borstel, koven, möle, keller, riede, rie u. a.; ferner die Rodennamen, die Wald-, Pflanzen-, Tier- und Gewässerbezeichnungen und Namen von Bodenerhebungen und -Senken, sowie die kirchlichen Namen. Die Verkoppelung am Ende des 18. Jahrhunderts brachte neue Namen, besonders Besitzernamen. Aber auch die hannoversche, dänische und preußische Zeit brachten neue Namen.

Wir setzen unsern Weg durch den Grünhorster Forst am hohen Elbufer, die Häsen (Waldbezeichnung), fort nach TESPERHUDE-GRÜNHOF. Unter Hude versteht man einen Stapelplatz. VerkehrsVerhältnisse finden in den Flurnamen vielfach Ausdruck, meist als Lagebezeichnungen, die dann aber zu Flurnamen geworden sind. Fluren an durchwatbaren Gewässern heißen direkt weddel, fort, fohr. Auch Namen mit weg, stieg, fahr, twiete, redder, trade, klamp, stöpe sind richtige Flurnamen geworden. Daß als Kennzeichen gerne die Farbe zur Bezeichnung von Fluren benutzt ist, ist nicht verwunderlich, besonders Erdfarben: brun, swart, gehl, fahl, witt, duster, rot, ferner grön. Ob unter den Ortsnamen Krümmel (= Krümpel?), wo die vormals Nobelsche Dynamitfabrik liegt, Tespe (1230 Toschope), Harke und Loose sich slavische Namen verbergen, ist unsicher. Krümpel kommt mebrfach für dreieckige Ackerstücke vor in Anlehnung an ein dreieckiges Ackergerät mit Zähnen (Rieter). Bemerkenswerte Namen sind 1782: Göhrde, Moskowiter Moor, Needt Grund, Rappohl, Sprink; Stuvenort, Vehlhassel sowie die vielen
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3) Es sind das Namen auf -ing, - stedt, -husen, -büttel, - s, -ho u. a. Bis 160 n. saßen Langobarden in Lauenburg; dann war es bis 800 n. fast unbesiedelt, waldbedeckt. DR. Mordhorst hält ihrer Anlage nach Brunstorf, Dargow, Gr. Klinkrade, Hornbek, Kollow, Krummesse, Kühsen, Lütau, Möhnsen, Pötrau, Salem und Talkau für germanische Urdörfer der Vorwanderzeit.
4) Slavisch sind die Namen auf -ow, -au, -itz, -in, -an u. a. Sie stammen aus der Zeit von 800-1150.

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Wasserlöcher oder Sölle, z. B.: Bülten-, Bahren-, Damm-, Langen-, Bercken-, Röth-, Schwarzen-, Wulfs-; ferner 1872: Langöhr Schakenort, Taplock, Vier(t), Wienberg u. a. Im Kronsberg 65 m, Bellevue Berg 70 m, Weinberg, Schießkammer, Katz- und Tafelberg 56 m, letztere schon auf dem Hamburgischen Geesthachter Gebiet, erreichen die Elbberge Lauenburgs ihre größten Höhen, während die Gülzower Forsten, die wir durchwandern, im Päpers Berg 93 m und Hafer Berg 94,4 m erreichen, den höchsten Berg unsres Kreises enthalten.

Um uns den Naturgenuß nicht zu stören, umgehen wir das Hamburger Gebiet mit seiner mehr städtischen Siedelung Geesthacht (Haghede 1216) durch die prächtigen Kreisforsten über HASENTHAL, Hamwarde (ehemals Johannwarde), Worth, Hohenhorn, Fahrendorf nach Escheburg. Der Name HASENTHAL sowie der Schnakenbeks zeigt uns, daß man gerne Tiernamen zur Bildung von Flurbezeichnungen wählte. Außer den Haustieren: Pferd, per, stot, page, schel (Hengst); koh, oß, jet (Jungtier), bull boll, kalv; swin, schaap; aant, ganter, duv, katt, imme (Biene) treten viele Wildtiernamen auf: arn (Adler), bever (Biber), adebar, hawk (Habicht), hart (Hirsch), kron (Kranich), il (Igel oder Blutegel), heester (Elster), kiwitt (Kiebitz), krei (Krähe), pogge (Frosch), snake (Schlange, Stechmücke), swalke (Schwalbe), reher, uhl, voß, wulf u. a. Bei HAMWARDE (Honwarde 1230) begegnen uns ebenfalls allerhand eigenartige Namen, z. B. Fehmbarg, Flatter-Wischen, Grevenberg, Jöhren, Jettmoker, Sinnblöcken, Müssen, Rötsahl, Luneberg, Wehns und Womsberg und Wretenfeld, während Wüste Hufen hier wie an vielen andern Orten Zeugen früherer Kriegszeiten sind. In WORDT (1230) treffen wir auch einen slavisch anmutenden Flurnamen Bilfeiz, während Namen wie Barst, Bockrüh, Kommoor, Grencken, Kinsfehl, Panneberg, Pot, Purwordt, Qual-Wiese, Scharpelose, Kopfzerbrechen bereiten.

Weniger Interessantes bietet HOHENHORN (cornu - Horn 1230), wo vielleicht Ahwende, Drußhörn, Gretjenbruch, Höögen Oh-stücken und Wendrähmen Beachtung verdienen. Eine Verbindung zwischen Wenden und Slaven ist nicht notwendig anzunehmen, bei uns aber wahrscheinlich in den Namen mit Wend.

Ehe wir den um einen Platz mit der Kirche angeordneten Ort verlassen, besteigen wir noch den 80 m hohen Steinberg mit seinem vorgeschichtlichen Begräbnisplatz, um die schöne Aussicht zu genießen.

Über FAHRENDORF (vorenthorp 1230) wandern wir nicht gradeaus nach Escheburg, sondern machen einen kleinen Abstecher in das schluchtartige Bistal, um dann am hohen Steilrand der Geesthachter Berge entlang durch BESENHORST durch Moore zu den Elbbergen bei Düneberg vorzustoßen und durch die Dünen und das Voßmoor ESCHEBURG (escheborg 1226) zu erreichen. Kaum sind größere Gegensätze in Landschaftsbild und Namenmenge denkbar als in einem stark bewegten Gelände gegenüber einem flachen eintönigen. Namen wie Bönken, de Krei Lippblöcken, Locus, Pagen-Wi.-Scherskuhl, Vieh = fy (Sumpfwiese) erregen unsre Aufmerksamkeit.

Von ESCHEBURG weiß uns unser Führer allerhand Geschichtliches zu berichten. Der alte Burgplatz hat nach Hofmeister (Wehr­

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anlagen Nordalbingiens) auf der Flur Krainborg, etwa 200 m südlich vom Ort gelegen. Interessant erscheinen uns Namen wie Allerhop, Götensberg, Lippenbuhl, Rahdehls, Meißbek, Rahlen. Der Klosterberg erinnert an die Zeit, wo Escheburg dem Reinfelder Kloster gehörte, dem es 1350 bezw. 70 verkauft wurde. Imbißtal, Himmelfahrtsberg u. a. zeigen den Volkshumor bei der Namensbildung. Dahin gehören auch Namen wie Jerusalem, Paradies, Abrahamsberg, Himmelreich, Himmelstreppe, Venedig, Soldatenhut, Pudding, Kalverdanz, Kiekut, Apfelkiste u. a. Durch Verdrehung sind entstanden: Hustenfort, Pferdekopf (sl. perecop), gold = gol (sl.), Schul aus schol (Ausblick), Schön aus schün (Scheune), Trübsal, viefat, Roland = Radeland, Maus = mus aus müssen (Sumpf) u. a. Das Dorf Escheburg liegt hoch auf den Geestabhängen, von deren höchsten Punkten (70 m) wir einen hübschen Rundblick über die Elbmarschen und den Sachsenwald genießen können.

Durch die Hellholzschlucht führt der Weg nach BÖRNSEN (Börnessenn oder Borntzem 1217). Der Name gibt zu denken, aber außer Amelungsbek, Hamfelde, Mäsbek und Wendhagen finden wir unter den 50 Flurnamen nichts Bemerkenswertes.

Wir setzen unsre Wanderung am hohen Elbtalrand durch die Sandwiesenanpflanzungen nach WENTORF (1498) fort und erreichen an der Bergedorfer Grenze bei Marienburg die Bille.

Die Flur Closterstede, Rheinbek gegenüber, erinnert daran, daß dieses Kloster 1272 hier 5 Hufen erwarb. Auch in Lauenburg hatten sich wie überall die Kirche und ihre Einrichtungen in den Besitz von Ländereien gesetzt. Namen, die mit Kark-, Papen-, Capellen-, Mönk-, Jungfruen- (Jungfrau Maria) bezw. den Namen von Kirchenheiligen benannt waren, finden sich vielfach. Auf Verlo an der Bergedorfer Grenze liegt ein steinzeitliches Grab. An der Billebrücke lag das Sachsentor, wo früher Wegezoll erhoben wurde. Weiter längs liegt der Sachsenberg mit schöner Aussicht ins Holsteinische. Außer den Ortsnamen erinnert nichts mehr an die Slavenzeit. In den Namen für die Billewindungen tritt die Bezeichnung Buge oder Böge auf, z. B. Brücken-, Fuhlen-, Krummen-, Möhlen-; Franzosenschanze und Schanz-Koppel erinnern an die Kriegszeiten von 1813. Die Flur Ohle Wentorf läßt vermuten, daß das Slavendorf ehemals weiter landeinwärts lag.

Bei Wentorf verlassen wir endgültig den hohen Elbtalrand und gelangen in das liebliche Billetal nach den Villenkolonien WOHLTORF (Woltorp 1309) und AUMÜHLE-BILLENKAMP, und damit sind wir in den Sachsenwald gelangt.

Wir verlassen nun das Billetal, um uns den durch seine Erinnerungen an den Reichsgründer, durch seine vielseitigen Naturschönheiten, seinen Tierbestand und seine Größe sowie durch seine vorgeschichtlichen Altertümer bekannten SACHSENWALD nach allen Richtungen zu durchstreifen. Unser Gewährsmann weiß zu erzählen, daß der Wald im Mittelalter bis an die Delvenau reichte, bis an die alte Sachsengrenze Ludwigs des Frommen (LIMES SAXONIAE 820) und deshalb auch Delvenauwald (SILVA DELVUNDER 820) geheißen haben

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soll und erst 1228 nach der Schlacht von Bornhöved von dem Erzbischöfe von Bremen dem Herzog von Lauenburg zu Lehen gegeben sei. Heute hat er mit 65 qkm Fläche vielleicht nur noch die Hälfte seines ehemaligen Umfanges. Seine Flurnamen sind meist Waldnamen,  zusammengesetzt mit Heege, Busch, Hain = Hagen, Horst, Wohld, Holt, Loh, struck, sprick u. a. Andre dagegen deuten auf ehemaliges Kulturland hin, das durch Roden gewonnen ist, Radekamp, Kahlen, Neu Kuh- und Pferdekoppel, Sandwiesen, -Riede, Roh-Baukamp, während Oedendorf an ein vergangenes slavisches Dorf Cemerstorf erinnert,  wovon Reste am Schwarzenbek-Grander Weg vorhanden sind und dessen Name in Kammerbek erhalten sein soll. Die andern Namen enthalten Geländebezeichnungen wie Berg, Sohl (Wasserloch), Au, Ort, hörn, brook, deck, tal, moor, Müssen u. a.

Wie viel reicher war der Namenschatz unsrer Vorfahren an Waldbezeichnungen als der unsrige! Wie viel genauer beobachtete er die Natur, die Verschiedenheit der Wälder, für die er besondere Bezeichnungen benutzte! Kein Wunder, daß uns schon soviele Namen unverständlich sind, z. B. die Waldnamen auf ho, lo, loch, loge, bötz, hester, heisch, hesel, weth, witt, horst, stuve, stubben, etz, stetz, stude, struck, kratt, sprook, ris, writ, vogelsang u. a. Auch die vielen Baum- und Pflanzennamen deuten auf viel allgemeinere Waldbedeckungen hin: aspe, bok = bock, eek = eck, as = asch, apeldern, bark, ell = eller abel, bast = bass, hassel, wilge, wede, u. a. besen, il, rusch, bram, bent, lesch, lus = lust, poss = post, u. a. Wegen ihrer Bedeutung siehe das Verzeichnis am Schluß.

Unter den Sachsenwaldnamen fallen uns auf: Medlichenort, Kodronshörn, Systerbeck, Krämel, Sigrinsberg.

Slavisches Sprachgut treffen wir kaum an. Der Slave mied den Wald: Cemerstorf, Rülau liegen allerdings im Gebiet des Waldes. In den unmittelbaren Nachbargemeinden sind ebenfalls nur wenige sonderbare oder slavisch anmutende Namen, z. B.

BRUNSTORF (carunestorp 1299): Billfeetz, Heester, Hittlade, Kyn, im Zwicken.

DASSENDORF (dertzendorp 1334): Biehäge, in der Fahlt, Rheide, in den Wenden.

GROVE (1230): Akelär und Kalter.

HAVEKOST (1278): Düpe, Haven, Die Krey; Pitz (Gehölz).

KASSEBURG (kerseborde 1230): Flege, Jaben (= Kaven?); Jeuren (= Gehren?), Üttjendorf, Wrieden.

ROTHENBEK (rodenbeke 1230): Trenlaw.

KRÖPPELSHAGEN: keine.

Das slavische Siedelungsgebict in Südlauenburg umfaßte das Gebiet leichteren Bodens um die Orte Gülzow-Lütau (Kollow, Wangelau, Witzeeze, Basedow-Krukow). Außer den Ortsnamen erinnert aber kaum noch ein Flurname an die slavischen Besitzer. Auch die Zahl der eigentümlichen Namen ist nur gering. Z. B.:

BASEDOW (1230): Duvum, Glinzenberg, Gnaden (holz), Kattol = katlos, Reuff (Kamp), Rosün unzweifelhaft slavisch, Well.

GÜLZOW (1230): Bohrse, Linau, Loos.

KRUKOW (crucow 1230): Bloß(berg); Hohe Fluts, Rippen = Riggen; Tömen.


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KOLLOW (calledowe 1230): Keese, Schienhester = Schierenheister?

LÜTAU 1392 (Lutowe 1230): Fäukau, Flöte, Hoylend, Hook, Jostholln, Rosuren, Stutau, Wend (isch) born und feld. Rutow 1415.

WANGELAU (1230): Wankelowe = Köhlerei, Druck, Wendfeld und Vettel.

WITZEEZE (watsetze 1230): Dyssen (bruch), Klasebell, Wendkate.

An ihren slavischen Ursprung erinnert dagegen noch ihre Anlage.
 

(Fortsetzung folgt.)




 


 

 

 

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