Lauenburgische Heimat
[Alte Folge]

Zeitschrift des Heimatbundes Herzogtum Lauenburg e. V.
1931



Die Orts- und Flurnamen des Herzogtums Lauenburg.

Von Prof. DR. GEORG WEGEMANN-Kiel.

(Fortsetzung und Schluß.)
 

Nach Verlassen des Sachsenwaldgebiets wenden wir uns dem Osten des Kreises zu, wo uns das Seengebiet mit seinen landschaftlichen Reizen besonders lockt. Über Grabau, Sahms, Gr. Pampau gelangen wir bei Müssen in das Tal des Mühlenbecks, der sich bei Nüssau in die Steinau ergießt. Durch das liebliche Steinautal gelangen wir schließlich über Pötrau nach Büchen an die Ostgrenze des Kreises.

Auch auf diesem Wege treffen wir allerhand interessante Namen, von denen aber außer den Ortsnamen Pampau, Nüssau und Pötrau nur noch der Name Müsau slavisch sein wird, die übrigen aus slavischen verdreht sein können. An wunderlichen Namen begegnen uns auf unserm Wege u. a. folgende:

GRABAU (1230 Grabowe): Gesmasel.

GROSZ-PAMPAU (1230): Gläsner, Hetrah, Sielens.

MÜSSEN (1230): Die Borkst, auf der Gamm, op de Gariem, Duerwee, Im Schamp.

NÜSSAU (Nussowe 1230). KLEIN-PAMPAU (wendisch Pampow), Haubenseel, Schröten, Windsoll.

PÖTRAU (Putrowe 1158): Asch, Ausstrüh.

Wir sind damit in das Gebiet der Groß- und Klein-Dörfer gelangt, oder Dudeschen- und Wendeschen-Dörfer, die uns beweisen, daß auch in Lauenburg der Gang der Eindeutschung der gleiche war, wie im übrigen slavischen Siedelungsgebiet, wo die deutschen Kolonisten die Slaven nötigten, ihnen ihr Dorf zu überlassen und sich nebenbei in einem Kätnerdorf auf schlechterem Boden wieder anzusiedeln.


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Bei BÜCHEN (boken 1230) erreichen wir das Stecknitztal, ein altes breites Urstromtal, das in der Abschmelzzeit am Ende der letzten Vereisung die Schmelzwässer der Elbe zuführte. Wie ein Zwerg im Riesenkleid schlängelt sich die Stecknitz durch das weite Wiesental, auf lange Strecken im Bett des ElbTrave-Kanals verschwunden. Wir wandern auf dem Steilhang nach Fitzen, Siebenbäumen, Bergholz, Göttin und Güster.

Wir lernen auf dieser Wanderung allerhand Bezeichnungen für nassen Boden kennen, für Sumpf und Moor, wie Vieh= fy= vie, moos= muss= müssen= miss, hor, horge, haar, buge oder böge als Wiese in den Bachschlingen, rie= riede, sichten, sägen, sege, suhl, plaggen u. a., während eine über solches Gelände hervorragende Lehmkuppe als Werder, Warder, Holm oder Insel bezeichnet wird, eine halbinselartig hineinragende Landspitze als ort oder nes (Nase).

In der Benennung für Bodennutzung hat es im Laufe der Jahrhunderte ebenfalls einige Änderungen gegeben. Außer Gebrauch kamen z. B. acker, wofür feld verwendet wurde oder land; ferner trift, selk, jarde, jörde, jarn, brül, brake, grove. Beiwörter wie ohl, old, oeden, wüsten, sie zeigen die verschiedene Nutzungsdauer. Wisch, weid, dresch, brak sind noch allgemein im Gebrauch.

Jard, jörde, jarn sind früher ebenso wie das in Lauenburg sehr verbreitete riede, rie, buge, böge, bree, brei, spann, wenn, twer, schlag u. a. zur Bezeichnung von Flurteilen benutzt, während wir heute nur noch Koppel, kamp, morgen, scheffel, tonne, himpten, rute, stück als solche kennen.

Wie Form und Einteilung so gibt auch die Begrenzung vielfach Anlaß zu Flurbenennungen: thun, glint, hackelwerk, knick, singel, pluch u. a.; während koppel, hof, brink, ham eingefriedigte Fluren bezeichnen; scheel, schede, schier die Grenzlage.

Auf unsrer Wanderung berühren wir die wüste Dorfstätte von Dargow beim Meierhof BERGHOLZ (Berkenholte= Birkenwald) und Schoneborn bei Siebenbäumen (Sevenbomen 1360). Slavisch anmutende Flurnamen treffen wir auf diesem Abstecher in das Stecknitztal nicht. Eigentümliche Namen sind:

FITZEN (Vithsin 1230): Auf dem Claassen, Lubeskammer, Kluten.

GÖTTIN (Guthin 1194): Hörberg.

GÜSTER (Guztrade 1230): Rodeland eines Guzt? oder slavisch: Ferner Leuge - loge - loh?

SIEBENEICHEN (seveneken 1230): Hashude, Taushude.

Da die Heide zu blühen beginnt, so lockt uns das alte Heidegebiet des Ostens. Wir kehren also nach Büchen zurück und wandern über Bröthen, Langenlehsten, Segrahn nach Gudow, wo noch weite Heideflächen mit Hünengräbern vorhanden sind, die z. T. aber schon aufgeforstet, z. T. in Acker oder Weide verwandelt sind. Die bedeutendste ist die Valluhner Heide, nach dem mecklenburgischen Dorf Valluhn genannt. Die in allen Gemeinden dieses Gebietes vorkommenden Heidekoppeln und Tannenkoppeln, Schafweiden, Sand- und Steinflurenbildungen mit geest, sor, sören (trocken); al (braune harte Eisenerde) und bent (unfruchtbarer Lehm) u. a. zeigen den unfrucht­
 

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baren Charakter des ehemals ganz von Heide bedeckten flachen Gebietes. Sonst treffen wir auch nur wenige Namen an, z. B. BRÖTHEN (brotne 1188): Hörth, Schnetelhester. LANGENLEHSTEN (lesten 1194): Gour. SEGRAHN (Saggeran 1194, Zyggeran): Heler, Robusker, Sädel. GUDOW (1194): Kumm, Im Steuer. KEHRESEN: Oesel, Bannauer Moor.

Im Segrahner Berg gelangen wir in ein kuppiges bewaldetes Grundmoränengebiet, welches mit 80 m Höhe zu den bedeutendsten Erhebungen Lauenburgs gehört.

An Bodenerhebungen ist Lauenburg so reich wie Ostholstein, wenn auch der Süden schon viel länger eisfrei ist als der Norden. Unter allen Namensgruppen ist die auf berg die bei weitem umfangreichste. Andre Bezeichnungen sind brink, bult, hohen - hahn, röggen, rogge, hoge, Höft, klef, liet, hobbet, knell u. a. Für Bodensenken: dal, grund, sied, delle, helle, schaart, klint, dupe, grove u. a.

Über HOLLENBEK (1230), HAKENDORF, KL. ZECHER (1230) führt die Wanderung in das Gebiet des Schaalsees mit seinen hohen Waldufern, lieblichen Dörfern, versteckten Buchten und Inseln. Wir treffen auf diesem Wege nur wenig beachtliche Namen: Kröden (Hollenbek), Färhort (Hakendorf) und Kieföß (Kl. Zecher) sind die einzigen, die aus slavischen verdreht sein könnten. Die Flur "Hofwall" erinnert wohl an die alte Burg "Holenbeke", welche im 15. Jahrhundert der adeligen Familie v. Lasbek gehörte. Hakendorf soll an das slavische Landmaß "den Haken" - 7/10 Hufe (ca. 7 HA) erinnern, also anstelle eines slavischen Dorfes mit Hakeneinteilung entstanden sein. Während sich der Germane des Pfluges als Ackergerät bediente, verwendete der Slave den Haken, der nur die leichtern Böden zu lockern imstande war. Ebenso wie in Wentorf könnte aber auch in Hakendorf ein Personenname stecken. Der Name kommt mehrfach vor.

Wir wollen nun die mit Recht gerühmte Tour "rings um den Schaalsee" ausführen. Doch wollen wir mecklenburgisches Gebiet nicht betreten und setzen deshalb bei GROSZ-ZECHER über den See, statt über Zarrentin zu wandern. So gelangen wir nach STINTENBURG auf dem Kampenwerder und über TECHIN, LASSAHN, HAKENDORF nach BERNSTORF, wo wir wieder über den See setzen. Über BRESAHN, DARGOW und SEEDORF gelangen wir wieder zum Ausgangsort Gr. Zecher zurück.

Der Wasserreichtum unsres Gebietes tritt uns nicht nur bei Betrachtung der vielen Seen Lauenburgs entgegen, sondern zahlreiche Namen enthalten Hinweise. Für fließende Gewässer: oh= a, au, bek, flet, ström, rige, ritt, rönne, rusch, graben, water, lop, delf, twissel, born, barn, sot, well, spring, die 5 letzten für Quellen. Für stehende Gewässer: see, wik, pütt, kolk, kuhle, dik, soll, sahl, pol= paul, suhl, für Sumpf: vie, müssen, miss, horge, gole, moos, sech, sichten, segen, säge. Für Insel oder Halbinsel: warder, ort, böge oder buge, nes, hörn, krog, winkel, eck u. a.

Von der ehemaligen Vogtei Styntborgh (1376) und ihrem Besitzerwechsel weiß unser Führer mancherlei zu erzählen, besonders von

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seinem berühmtesten Besitzer, dem dänischen Minister Andreas Peter v. Bernstorff, der die Aufhebung der Leibeigenschaft, die Verkoppelung des Gemeindelandes u. v. a. Kulturaufgaben löste, ein Jahrzehnt früher als in andern Staaten, wo erst Revolutionen (Frankreich) oder Kriege (Deutschland, Österreich, Rußland) nötig waren. Eine Reihe wunderlicher Flurnamen erinnern außer den Ortsnamen noch an die Slavenzeit, z. B. STINTENBURG: Breseloh, Fortschaf; STINTENBURGER HÜTTE: Marlow; TECHIN 1230: Ameise, Birsbarg, Büx, Dresenberg, Dringel (Grund), Giersberg, Schaverhorst; LASSAHN 1230: Dehrsoll, Ilnow, Stillbeck, Läufsoll. Auch die Orte der Westseite des Schaalsees bieten nur wenig interessante Namen, z. B. NIENDORf AM SCHAALSEE 1194: Bengenhorst, Nählade; BRESAHN 1194: Buchort; SEEDORF: Beust; GR. ZECHER: Tiet.

Von Meindorf machen wir noch einen Abstecher in den entlegenen Nordostzipfel des Herzogtums nach KITTLITZ, GOLDENSEE 1219, THUROW, DECHOW 1194, MUSTIN 1194, eine liebliche Landschaft mit Hügeln, Wäldern und kleinen Seen. In KITTLITZ 1230 erinnert der Lüneburger Berg und die Holzhude an die Zeit, wo die Lüneburger hier ihr Holz schlugen und verluden. Namen wie Selch, auf der Trede (Kittlitz); Brausheld, im Grandanten (Gr. Thurow); Balen, Barsensoll, Duckhorst, Heemt, Kitt, auf dem Laden, Schittelberg, Schlioberg und Kulpin (Mustin) sind wohl zum Teil verdreht, aber doch wohl vorwiegend niederdeutsch. Slavischc Namen haben 15 sich nur in Ortsnamen erhalten. Die slavischen Flurnamen dagegen sind, abgesehen von ganz verschwindenden Ausnahmen, verschwunden. Die wohlhabenderen slavischen Bewohner wurden wahrscheinlich germanisiert oder verdrängt, während die große Masse der slavischen Kätner und Landarbeiter keinen nennenswerten Landbesitz hatte. '

Von Seedorf setzen wir unsre Wanderung über Sterley, Kogel, Salem durch den großen Forst Hundebusch und das Königsmoor über Schmilau und Dermin nach Ratzeburg fort. In STERLEY (1194 stralige, 1343 Stralye) besuchen wir den Burgplatz "Alte Koppel", auf dem die Wackerbarthsche Raubritterburg lag, die die Lübecker 1343 zerstörten. Später war der Sitz des Geschlechtes in Kogel (Cowale 1228). In SALEM 1216 und SCHMILAU 1219 treffen wir wieder auf wunderliche Flurnamen: Skepjorn und Tuhun (Salem); in Schmilau: Baadstädt, Dreivoß, Ehorst, Wensöhlen, im Ragger, Rocksnest, Wendesnell.

Bei Smilowe wurden 1093 die heidnischen Wenden von dem Sachsenherzog Magnus entscheidend geschlagen und ihren räuberischen Einfällen in Holstein ein Ende bereitet.

Um RATZEBURG kann man noch ein Stück echter deutscher Kleinstaaterei beobachten. 4 lübeckische und 3 mecklenburg-strelitzsche Enklaven liegen im Westen und Süden, und die Hauptlande Lübeck, das ehemalige Bistum Ratzeburg und Mecklenburg-Schwerin im Norden und Osten.

Die wunderbare Lage und Umgebung von Ratzeburg inmitten von Hügeln, Wald und Wasser entzückt das Auge jedes Natur­

 

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freundes ebenso wie die Möllns (mulne, slavisch?), und läßt uns ganz den Zweck unsrer Wanderung vergessen, die wir in der Seen-Senke über Mölln bis nach Gudow ausdehnen. Und doch gibt es hier allerhand interessante Namen. RATZEBURG: Sitschow (slavisch= NEUVORWERK: Karchau, Stüeff; MARIENWOHLDE: Pisbach aus Pezekebek 1230, Liese, Dei(moor), Twelen; MÖLLN: Im Stell, Mürtensee, Drüsen; ALT-MÖLLN: Auf den Foken, Duusthorst; GRAMBEK 1194: die Förren, an der Hallsen, Jörde, Wenden, Wöhrode.

Bei der Bildung der Namen fällt uns auf, daß außer Personennamen oft die Form, die Einteilung oder Begrenzung benutzt ist. Sehr häufig sind Namen mit block, blek, blick, beet, plaggen, fladen, klacken, fladder, lappen, winkel, horn, hörn, krog, krök, krimpe, krücke, balken, rehm, ruhm, raum, kammer, stremel, strippe, steert, hals, bil, kiel, krümpel, triangel, ger, viert, tröndel küssel, timpe, egge, spitze, bogen, böge; buge, rögen, u. a. krumm, lang, schmahl, kort.

Nach diesem Abstecher nach MÖLLN kehren wir nach Ratzeburg zurück und unternehmen zum Schluß noch einen Ausflug nach dem Norden und Westen des Herzogtums.

Unser Weg führt uns an dem an Naturschönheiten so reichen Seeufer des Ratzeburger Sees entlang nach Norden über Einhaus, Buchholz, Pogeez, Gr. Sarau, Tüschenbek nach Gr. Grönau. In EINHAUS 1194 besuchen wir das Ansveruskreuz und lassen uns die Sage von dem Heiligen erzählen. Das hügelige Gebiet des Schaart (= Abhang) gehört mit seinem Gehege zu Farchau. Namen wie He=, Lieb-berg und auf den Fliesen lassen ebensowenig wie alle übrigen Flurnamen den slavischen Ursprung des Ortes erkennen, den die Anlage vermuten läßt.

BUCHHOLZ (1277 Bokholt) liegt anmutig auf dem halbinselartigen Vorsprung in dem See auf hohem steilen, meist bewaldeten Ufer. Es lohnt den "Kahlen Berg" zu besteigen, um die herrliche Rundsicht zu genießen. An Namen ist die Ortschaft arm (Helle, Goldberg und -bek), Mitsoll). In dem benachbarten GR. DISNACK erinnert der Klosterberg noch an die Zeit, wo es Reinfelder Klosterbesitz war, ebenso wie Pogeez (Pogatce 1252) und Holstendorf (1252 bis 1484)= Wendisch Pogeez. Unter den schwer erklärbaren Namen sind kaum slavische verborgen.

GR. DISNACK (dosine 1229): Bresig, Silbenbrod, auf den Schenken.

KL. DISNACK: Steemarade, Wieth (dusnik 1230).

POGEEZ: Auf der Sudel, Wiezal, Höbel, Quabbenberg.

HOLSTENDORF: Reemsschär, Klemmberg (Wendisch Pogeez 1230).

GR. SARAU: Geizberg, Noveskrug (sarowe 1230).

KL. SARAU 1230 (Hackelstorpe 1321), Geerts Habe, Kauphut, Mayhil, Mölsch, Ordeau.

TÜSCHENBEK: Baryken, Bossow (Moor), Crek, Gohl.

GR. GRÖNAU: Häutl, Hottdap (gronowe 1230).

Letzteres ist ein ansehnlicher Flecken, den der bekannte Statthalter Heinrich Rantzau 1571 erwarb und durch Heranziehung von Gewerbetreibenden zu heben suchte. Seit 1624 wohnte der lauenburgische
 

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Herzog hier auf dem "Fürstenhof", errichtete eine Zollstelle, Münze und eine Druckerei, die später nach Lauenburg verlegt wurden. Wir besuchen noch den Sonnenberg mit seinen Hünengräbern und die Gronauer Heide, die im Mittelalter mit dem großen Wald, dem Bahrenbrook, bedeckt war, heute wieder aufgeforstet wird.

Wir setzen unsre Wanderung an der Nordgrenze Lauenburgs über HORNSTORF, KLEMPAU und das große Moor nach KRUMMESSE fort, diesem Denkmal mittelalterlicher Kleinstaaterei, in dem sich lauenburgische und lübische Flurstücke in Gemenglage mischen. Hellge, Windrade, Wöri (in Klempau); Parkost, Sautkammer, Wenzkirchhof, in Wöhn (Krummesse) enthalten vielleicht noch Erinnerungen an die Slavenzeit.

Wollen wir von Krummesse weiter ohne lübsches Gebiet zu betreten, so müssen wir einen beträchtlichen Umweg machen über Kählstorf, Gr. und Kl. Berkenthin, Kl. und Gr. Weeden, um wieder bei Rondeshagen die Nordgrenze zu erreichen, da der Elb-Trave-Kanal sich hier trennend dazwischen schiebt. Auf dieser Tour durch ein von Slaven und Niedersachsen heftig umstrittenes Gebiet weiß unser Gewährsmann wieder viel Interessantes, auch bezüglich der Namen, zu erzählen, z. B.

KÄHLSTORF (Koselstorpe 1321): Grave, Jörn, Kräuen (= Krögen?), Wicklen.

GR. BERKENTHIN 1230: Höben, Koetbrei (Kotbreite), Rübsch, Wentfeld, -berg, Reeps, Wrotfeld, Im Hälsen, Hüll Eichen u. a.

RONDESHAGEN (Parkenthin 1264): Rondishagen, Krüh.

WEEDEN, Wehden, Wedeke= Klein Weden 1401.

Bei Berkenthin ist ein Hauptübergangsplatz über den Elb-Trave-Kanal. Hier ist auch eine Eisenbahnbrücke. An der dortigen Schleuse können wir auch das Leben und Treiben auf dem Kanal beobachten, dessen Anfänge auf die Zeit von 1390-98 zurückgehen. Er ist der älteste Nordostsee-Kanal und zugleich die "nasse" Salzstraße von Lüneburg nach Lübeck und den Ostseeländern.

Statt direkt nach Siebenbäumen weiterzuwandern, unternehmen wir noch einen kleinen Abstecher in die Nordwest-Ecke des Kreises über Bliestorf, Groß-Schenkenberg nach Rothenhausen. Die Herrenhäuser mit ihren Parks, die Wälder und lieblichen Hügel machen die Wanderungen in diesen entlegenen Gegenden recht lohnend. Auch der Namensforscher kehrt mit reicher Ausbeute heim, die ihm manches Rätsel aufgibt, z. B.

BLIESTORf (Blystorpe 1380): Millrade, Roleger, Olendorf.

GRINAU (Grynowe 1380): Böhlen, Briesling, Fleer, Reepse, Recken, Wömmelme, Webbelke.

GR. SCHENKENBERG (Scencenbergs): Bohlen, Fehl, Neddelbu, Quadebeck, Swoolseeg.

ROTHENHAUSEN: Löng, Lauen (Personenname?).

Unser Marsch führt uns nun an der Westgrenze des Herzogtums über Siebenbäumen-Kastorf-Stubben zum alten Amtssitz nach Steinhorst.
 

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Bei Siebenbäumen besteigen wir den Lehmberg (71 m), um die schöne Aussicht zu genießen. Auch vergessen wir nicht der Kirche einen Besuch abzustatten, wie das auch in den andern Kirchorten geschah. Die Namensausbeute ist dagegen geringer, z. B.

KASTORF: Bore, Knöker, Kulpin.

SIEBENBÄUMEN (Sevenboms): Dillensahl, Glei, Knötterort.

STUBBEN (tho den Stubben 1408): Loseke, Lees, Fliegenstrauch, Weythen Thun, Kruh.

STEINHORST (stenborch 1230): Nub.

Bei Steinhorst sind wir wieder in das Gebiet des LIMES SAXONIAE gelangt, dessen Anfang an der Elbe wir in der Ertheneburg und dem Glüsing schon kennen lernten und dessen Ende an der Nordgrenze Lauenburgs bei Gr. Boden im Cobeck (Co= Grenze?) und der Barnitz (Birznig 820) liegt. Der weitere Verlauf ist in Lauenburg z. T. noch, sehr unsicher. Fest liegen bisher Bilenispring (Billequelle), nämlich der Burgwall von Sirksfelde, Horchenbiki (Hornbek), Delvundafluß (Delvenau). Die Station Liudwinestein könnte ein großer Grenzstein sein, der einst im Steinhorster Gehege lag, nach dem dieser Wald auch seinen Namen Steinhorst erhielt, vielleicht ein altes Steingrab (Dolme); Wisbircon (= Weis- bezw. Weiß-Birken, Birkenwiese oder Slawisch) das mit Birken bestandene Moor oder Heide bei Steinhorst. Dann ginge also der Limes von Steinhorst über Labenz, Lüchow, Sirksfelde, Koberg (Ko= Grenze?), Borstorf, die lübschen Dörfer Gr. und Kl. Schretstaken, Talkau oder Niendorf nach Hornbek und zur Delvenau. An besonderen Namen in diesem Gebiet fallen auf:

LABENZ 1167: Göus= Göötz= Göltz, Jes= Itzekrug.

SIRKSFELDE: Belen, Binne, Heerthor (sirikenvelde 1230).

LÜCHOW 1230: Dunker, Wohten Rade, Luhbstücken und am Duvenseer Wall: Godelin.

KOBERG 1230: Prüfenbek, Marsack, Stüft, im Klinken, Esborg, Kolun.

BORSTORF (borchardestorp 1230): Tellau, Rochsberg, Flehrberg, Ellermeer.

TALKAU (Telcowe 1230= Tolaksdorf): Geez, Kief(holz); Pitzkrog, Röen (Stücken), Hillenwinkel.

NIENDORF: Hagger, Huge, Auf dem Sab.

HORNBEK (horchenbici 1075): keine.

Statt auf den Spuren des Limes zu wandeln, können wir uns auch weiter an der Westgrenze des Herzogtums halten und über Schiphorst, Sandesneben, Schönberg, Wentorf, Linau und weiter an der Bille nach Köthel und Hamfelde, die ebenfalls von einer alten Landesgrenze halbiert werden, nach Kuddewörde und Rothenbek gehen, wo wir den Sachsenwald wieder erreichen.

SCHIPHORST (sciphorst 1230) ist ein ansehnliches Dorf in der bis 82 m hohen Wasserscheide zwischen Nord- und Ostsee gelegen. Auf seiner Gemarkung entspringen die Quellbäche, die zur Schönau und Bille fließen, und die Quellbäche der Barnitz, die sich bei Oldesloe mit Beste in die Trave ergießt. In der Mitte des Ortes liegt der Barkpol, eine Viehtränke. Der Flurname Lowentz klingt slavisch. Krak- und
 

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Schelpsoll sind schwer zu deuten. Lohnend ist ein Abstecher nach FRANZDORF, wo auf dem Aussichtspunkt Steinburg (76 m) Reste einer mittelalterlichen Ritter- und Raubburg Nannendorf sich befinden.

Von Schiphorst geht es nach SADNESNEBEN (1230 Zanzegnewe) weiter, ebenfalls ein großes Kirchdorf mit hochgelegener Kirche. Außer dem Ortsnamen erinnert kein Flurname mehr an die Slavenzeit. Gläu- oder Glück-born, Kreden, Sograde scheinen niederdeutsch zu sein.

Dagegen erscheinen von den SCHÖNBERGER Namen einige verdächtig, z. B. Fetz oder Fisshagen, Karnesbek, Mekis (Kamp), Trutow. Schönau könnte aus einem slavischen Namen verdreht sein. Das Vorhandensein eines Groß- und eines Kleindorfes läßt ebenfalls auf einen slavischen Vorläufer schließen.

Allerhand wunderliche Namen weiß unser Gewährsmann aus dem Nachbarort WENTORF 1217 zu nennen: Asper, Öhren, Otterwerck, Drennrin, Sparrs, Teinklip, Tuppen, Wauert, sowie aus LINAU (linowe 1230): Bite, Feil- oder Feierberg, Gliesen=, Gresen=, Nordberg, im Pott, Rekien, Wick- und Was-land.

In Linau können wir uns ganz dem Zauber mittelalterlicher Raubritterromantik hingeben. Hier ist eine richtige Burgruine. Sie erinnert uns an die Fehden der trotzigen Ritter von Scharpenberg und Brockdorf, die 1291 und 1349 von den Lübeckern, Lauenburgern und Holsteinern in heftiger Fehde überwunden wurden.

Ob es dort wohl spukt? An andern Orten deuten Flurnamen auch auf diesen Glauben hin. Namen auf Düster=, Donner=, Repel=, Teufel=, Düvel=, Mümmelken=, Elben-Nixen u. a. gehören hierher.

Wir setzen unsre Wanderung im Billetal fort nach KÖTHEL (1238 cotle), wo es auch einige interessante Namen gibt: Schiebnitz, Im Anho, Hoer, Rohr, Hangel- und Lockrade.

Wie Köthel gehörte auch MÜHLENRADE (molenrode 1238) zu den sogenannten Grafendörfern - auch Talkau und Fuhlenhagen =, die längere Zeit dem Grafen von Oldenburg verpfändet waren (bis 1635).

In dem benachbarten Kuddewörde (Kuthenworden 1230) haben wir wieder Gelegenheit die Reste einer mittelalterlichen Burg zu sehen, die 1490 vom Herzog von Lauenburg an die Ritter von der Lieth verliehen wurde. Auch bestand hier von 1497-1521 ein Kloster. Aus den Resten des Hofgebäudes soll das Vorwerk Rothenbek erbaut sein, bei dem wir wieder an den Sachsenwald gelangen.

In diesen Orten begegnen uns noch manche dunkle Namensbildungen, z. B.

MÜHLENRADE: Belanden, Holede, Hölen, Kaulra (= Kohlraden?), Schieblade (= Schiebenrade?), Twelten Boom, Wodern, woiren (= Wöhrden?).

HAMFELDE (honvelde 1230): Busehörn.

KUDDEWÖRDE: Backels, Gründer Zoll, Klef, Speekern.

Um wieder zu unserm Ausgangspunkt zurückzukehren, durchqueren wir das Herzogtum über Dahmker, Basthorst, Möhnsen, Lanken, Elmenhorst, Kankelau, Roseburg bis Siebeneichen am Elb-Trave-

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Kanal. Dieser Umweg lohnt für den Flurnamenfreund, da sich noch manch interessante Bezeichnung dort findet, z. B.

DAHMKER (dambker): Kankelberg, Kuhrott.

BASTHORST: Heidenkost (= Heidehorst?), Schünthorst, Töwerkamp, auf den Hülgen.

MÖHNSEN (mause 1230): Dupe, Gimsthun, Leevkenberg, Righalg, [sic!]

LANKEN 1278: Göltz.

ELMENHORST (elmhorst 1230): Lönnjörn.

KANKELAU (kankelowe 1230): Grezen, Lazen, Schroeden, Kraukenor, Kanne Talkau, Kreuzkanne, Wienhorst.

ROSEBURG (Rosborch 1230): Getzen, Stummen, Geezbek.

SIEBENEICHEN 1230: Hengerdeck (Söveneeken).

Auch sonst bietet dieser Marsch manche Anregung und geschichtlich Beachtenswertes. In Basthorst z. B. war eine befestigte Wasserburg, die Kirche eine viel besuchte Wallfahrtskirche im Mittelalter. Lanken war mit den 3 Dörfern Sahms, Gr. Pampau und Elmenhorst von 1447-1736 holsteinischer Pfandbesitz. Die Spuren der alten Burg, die wie Linau in der großen Fehde von 1349 zerstört wurde, finden sich noch zwischen Dreweskamp und Ellernholz in einer Wiese. Roseburg war früher Meierhof von Wotersen, dem Sitz der bekannten Adelsfamilie v. Bernstorff, die Dänemark und Schleswig­Holstein eine Reihe bedeutender Staatsmänner lieferte. Die Kirche von Siebeneichen enthält die v. Bernstorffsche Begräbniskapelle.

Von Siebeneichen kehren wir über Pötrau, das wir schon besucht haben, Schulendorf-Franzhagen, Wangelau-Lütau, Juliusburg-Krützen und Buchhorst nach Lauenburg zurück, wobei wir auch auf diesem letzten Stück eine reiche Namensausbeute gewinnen, z. B.

SCHULENDORF (sculenthorp 1230): Düren, Künstler, Auf der Rave, Rieger, Rör, Rill.

FRANZHAGEN: Hesterberg.

JULIUSBURG (abenthorp 1230): Kagel, Kielert, Meusk, Röken, Schieroog, Tölben, die Werwe.

KRÜTZEN 1230: Drausen= Dreusch, Im Flöth, Stuhtow.

BUCHHORST: Im Torlove, Vierhuken, Schaart.

So kehren wir denn mit reicher Ausbeute an Flurnamen zurück nach Lauenburg, entzückt von all den vielen Naturschönheiten, an denen unsere lauenburgischc Heimat so reich ist. In den Domen, Kirchen, Häusern und Adelshöfen, Burganlagen und Gräbern trat uns die Geschichte, Kunst- und Kulturentwickelung unseres Herzogtums sichtbar entgegen. Besonders der Gang der Besiedelung trat uns in den Namen deutlich vor Augen. Die Kaisergestalten der Karolinger und der Ottonen waren beim Besuch des LIMES SAXONIAE, die sächsischen Herzöge, besonders Heinrich der Löwe, waren uns in Ratzeburg und Lauenburg wieder erschienen; die Kleinstaaterei des Mittelalters, das Fehdewesen des Adels, das Klosterwesen und die Macht der Hansestädte mit ihren Wirtschaftsinteressen waren uns wieder in die Erinnerung getreten. Und zuletzt, die hannoverisch-großbritannische, die dänische und die preußische Zeit mit den letzten Herzögen 1865-1876, Kaiser Wilhelm I. und als letzter Bismarck.

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Wir brauchten nicht zu bereuen, auf eine Sommerreise in die Ferne verzichtet zu haben; wir können voll und ganz dem Dichter zustimmen, wenn er sagt:

Warum in die Ferne schweifen?
Sieh das Gute liegt so nah!

Einige eigentümliche Flurnamen aus Orten, die nicht berührt wurden.

Anker: Hube, Schelpbuge, Waseberg, auf den Gebäuden (Koppel).

Bälau: Quitland.

Bartelsdorf: Gargens- oder Grägenstein, Im Künseler.

Bergrade: Halsing, Manau.

Besenthal: In der Prey.

Bliestorf: Millrade, Roleger.

Breitenfelde: Auopp, Blehuk, Deibenstiep, Lokisbarg, Esse(bruch), Killau, Zeg, Henkeling.

Dalldorf: Hohbeins Holle.

Fuhlenhagen: Baukhalb, Tuckhau, Käse Baum, Dreck, Sessborn.

Göldenitz: Dreschlahn, Höten, Schrasahl, Wennbrön.

Klinkrade: Bahlen, Dreiting, Gieskammer, Im Löschen.

Kühsen: Darstät, Fehren, Jekort, Jippen, Naten, Lorkeberg.

Lankau: Blagen, Rechnitz, Seebern, Skarsberg, Wühlen.

Lanze: Böster(brook), Hustenfort, Lanten, Lohse, Zocken(brook).

Lehmrade: Brid=, Tonners=, Wind-berg, Schlinken, Sturt.

Sahms: Sobel, Wentfeld, Hetrah, Klappe=, Beier-bek.

Sarnekow: Vuchten.

Schürensöhlen: Garjähle, Gäemdahl, Garküche, Johseg, Quöbbels, Holingsbek, Hölpen.

Wiershop: Kollow, Latenmay, Ripen, Wentsoll, Böftesall.

Woltersdorf: Windberg, Wöhen, Wienberg.

Wotersen: Hamwerd, Jeon (Holz), Pansöhren, Wonsrade.

Da die im vorstehenden Abschnitt enthaltenen Namen meist nicht erklärt sind, so bittet der Verfasser alle Heimatfreunde bei der Erklärung behilflich zu sein.


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Erklärung der Orts- und Flurnamen.

Es bedeutet: P.N.= Personen-Name. ?= fraglich, [...]= kommt nicht in Frage, sl.= slavisch. nd.= niederdeutsch.

A

Aal 1) Fisch, 2) Ortsstein, 3) Sumpf= addel, 4) Vertiefung, Mulde. - aant, ahnt 1) Enten, 2) Wendeacker. - abel 1) P.N., 2) Weißpappel. - aben
1) Ofen, 2) offen. - ach Wasser, Bach, feuchte Niederung. - achtels ein Achtel. - achter, achters, achtern hinter. - achts, achters hinterm. - afbreite,
afbre Acker von ansehnlicher Breite. - ahren, arens 1) P.N., 2) Adler. - averdiek Oberteich. - alpenrade das von einem Besitzer Alpen gerodete Land. -
als(feld) 1) P.N. Adolfs, 2) Ortsstein? - Ameling, armling P.N. - ammer 1) P.N., 2) Vogel. - andres, anchen P.N. - Ancker, 1230 Mancre von
makari= Mehlhändler. - appel 1) Apfel, 2) P.N. aren, arn, arm 1) Adler, 2) P.N. - asch, , etz Esche. - asper Espe. - arup (Wiese); auer=, aven(dorf),
awers= P.N. - aver(hog) 1) über, 2) Ufer.

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B

Abaalen, bahlen, baten, ba 1) Rinne, 2) Bohle, 3) bole Anhöhe? - baben, baden, boben oben. - backels, bäbels P.N. - Bälau, 1230 belowe (sl.) Dorf des Bela oder Weißes Haus. - bären, baren, born 1) Quelle, 2) bar, baumlos. - bahl, baal, bal, ball, ba s. o. bahlen. - Bannau (sl.), bandow Dorf des Bad. - barch, barg, berg Berg. - bark, berk, birk Birke. - Barnitz (sl.), 1167 Borniza Lehmbach. - Barsen=, Bartels=, Barten= P.N. - Basedow (sl.), 1230 basdowe Dorf des Bazda. - bas, bast Weidenbaum. - bauk, bok, book 1) Buche, 2) Bock. - bäck, bet, beten Bach. - besen Ginster. - Behlendorf (sl.), below Dorf des Bela. - Behren 1) P.N., 2) s. baren,
bahren. - ber, behr, beer-(boom) 1) Birne [2) Bär]. - Beidendorf (sl.), 1230 Begenchorp Dorf des Begau (Läufer). - belanden beim Lande. - Benken=, Benecken= P.N. - bent 1) Binse, Pfeifengras, 2) obere unfruchtbare Tonschicht. - Berkenthin (sl.), 1230 parketin Besitz des Parketa (Stänker). - Bernstorf Dorf des Bern. - beuten, böten Buchen. - beuh, beuz, bötz Waldbezeichnung. - bever, bewer Biber. - bien - bi enn 1) am Ende, [Biene - imme], 2) bei den. - bies, bis Binse. - Bille (sl.), 786 bilena, 1167 bylne Weihwasser. - bier, ber, birs Bär. - blagen, blacken 1) blau, 2) Placken, Fleck. - black, blee, bleek, blek, blick 1) baumfreie Stelle, 2) bleich, Helle sandige Stelle im Acker, 3) Bleiche, Fleck, 4) mit Wasser oberflächlich bedeckte Fläche. - Bliestorf (sl.). 1358 bliestorpe Dorf des Bliz (Nachbar). - block, blöcke 1) kurze Ackerstücke, 2) Queracker, 3) rechteckige holzfreie Stelle im Wald, 4) Anger mit Zaun und Graben. - blohm, bloom, blom Blumen. - bock, bok 1) Ziegen=, Rehbock, 2)
Buche. - boben, buden 1) Anbauer, 2) buten, außen. - böge, boge, buge Bach- oder Flußschlinge. - bören, bohren, börn, brön, born Quelle. - bok, bök, bock, böken Buche. - Bölkau (sl.) Dorf des Bölk. - Börnsen (sl.?), 1217 Bornessum, Bornhem Börnsheim (?). - Börste, Börsi (sl.). 1230 borist bei Gülzow. 1772 Kiefernwald. - bohl, bol, boll 1) Bohle, 2) Bulle, 3) hohl. - bojen 1) P.N., 2) bogenförmig.- boizen 1) bötz - Waldbezeichnung, 2) P.N. - bom, boom, bohm Baum. - Boorstädt Burg oder Bauerstelle. - born, barn, bahren Quelle. - Borstorf 1) Bauerndorf, 2) Dorf eines Bor. - brat, braak, brack, brach 1) Brache, 2) Bruch, Brook. - brahm, bram, brammer 1) Ginster, 2) Brombeere, 3) P.N. - brand, brann, branden 1) Köhlerstelle. 2) durch Brennen urbar gemacht.- brauk, brok Bruch. - bree, breeden, breen, brei breit, breiten. - brek s. brak. - brem 1) brahm, 2) Abhang (?). - Bresahn (sl.), 1230 brisan Uferbewohner. - Brevers=, Bries=, Brese P.N. - brink, bring, breng 1) freier Platz, spez. im Dorf, 2) Rand, Ackerrain, 3) Freiweide, hochliegender Grasplan, Hügelrand, nicht in Kultur genommen. - brök, bröck, bröcken Bruch, Brook. - brös, braus Wachholder (?). - Bröthen (sl.), 1230 das brüderliche Gut, Bruders Hof. - brok, brook, brock, brök Bruch, gelegentlich verdreht aus brack. - brügge, brücke, brüh 1) Brücke, 2) Verbindungsstück. - Brühnes=, Brümmers=, Bründes=, Brünges= P.N. - brummer, brummel, brommel s. brahm, Brombeere. - brun 1) P.N., 2) braun. - bu l) Bau, 2) Bauer. bucht bogenförmiges -Landstück. - buden, boden, baaden 1) Boden. Grund, 2) Anbauerstelle, 3) bottigförmig, 4) buten, außen. - Büchen Buchenort oder aus einem sl. verdreht (?). Büller=, Bülow P.N. bült, bülten Erdhaufen, kleiner Hügel, Grasbüschel. - buge s. bogen, böge Bach- oder Flußschlinge. - buland 1) Bauerland, 2) P.N. - bulken 1) bulten, 2) kleiner Bulle. - bullen 1) Bulle, 2) s. bult, 3) s. bohl, boll. - Bulzow (sl.) Dorf des Bulz. - buss(en) 1) busenförmig, 2) Erhöhung, 3) P.N. - buten, buden, boden außen. - butz, bötz, büx Waldbezeichnung.
 

C siehe K


D

dähl 1) deel, Teil, 2) dahl, Dal. - demmen 1) Dämme, Mehrzahl von Damm. - Dahmker (sl.) Häusler. - Dahren= P.N. - dal, dall, dahl Tal, Senke, Vertiefung (Delle). - dann(en) Tann(en). - Dan P.N. - Darbow (sl.) Dorf des Darb. - darfstell Dorfstelle (?). - Dargenow b. Lehsten (sl..) Dorf des Dargau (Liebkind). - Dargow (sl.), 1230 dargowe Dorf des Darg (des Lieben). - Dassendorf (sl.?) Dorf des Daß. - Dechow (sl.), 1194;

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degowe Dorf des Dech (Lebenshauch). - deel, dehl 1) Teil, 2) dähl, Tal. - deep, deepen, de (furt) tief. - Deitel, Delfs, Dels P.N. - dels 1) Delfs P.N.., 2) anteils--. - Dermin (sl.), 1230 dornin Dorf des Daroma (Geschenk). - diek, dick, diecken Teich. - Devers=, Diegers=, Dinsen= P.N. - ding thing, Gerichtsstätte. - Disnack (sl.), 1230 Dysnik die Leibeigenen. - dobe, dove 1) Laub, trocken, 2) P.N. - doden Toten, Leichen. - döhr, dor Tür. - dörp, dorp, torp Dorf. - Dobbers=, Dohms=, Dohrns=, Dohren= P.N. - dreck 1) Schmutz, Lehm, 2) sl. verdreht (?). - dre, dreh, dree 1) drei, 2) von drehen. - dreisch, dreesch, dreusch Ackerweide, ruhender Acker. - drift Viehtrift, Weide. - dröge trocken. - Drüsen (sl.), 1230 derzen Hof des Druzen (Freund). - drummel, drum trommelförmig. - druß- 1) Teufel, 2) Beule. duben, duven, doven 1) Taube, 2) taub, trocken. - Düchelsdorf (sl.) Dorf des Duchla (Kind). - dübel, düvel, düwel Teufel. - düpe? - duster dunkel, finster, unheimlich, entlegen. - Dümmers=, Duus=, Dues=, Dummen=, Dunker= P.N. - dwet s. twet, twiete schmaler Gang. - duven, doven s. duben.

E

ek, eck, eek, eken, eg 1) Eiche, 2) Ecke. - ekern Eichen. - Ebers=, Eggers=, Ecks=, Ehms= P.N. - ell=, eller=, elm, elmen Erle. - Ehms=, Emken, Engels=, Ewers P.N. - epe, eppe Eibe, Alme. - Erthene(burg) P.N. - espern, es, esse Espe, Pappel. - ewiger Teich, der nie abgelassen wird oder abgelassen werden kann.
 


F
s. auch V

Fänkau, fankow (sl.?). - Färkenau (sl.?). - falen, fahlen, valen bleich, helle sandige Stelle. - fahren, föhren, farn 1) Föhre, Tanne, 2) Farn, 3) Überfahrt, 4) sl. varnow Krähenort. - fahrt, furt Überfahrt. - fack(en)- 1) P.N., 2) Fach, Raum, 3) umzäunt. - falken- 1) P.N., 2) Vogel. - Farchau (sl.), 1230 ferchowe Dorf des Werg (Hügel). - faulen, fulen, fuhlen übelriechend. - =feets, =fez (sl.?) z. B. Billfeez. - feh Vieh. - feien s. fi, vi, vieh = Sumpfwiese. - fehren s. fahren, fern - Tanne, Föhre. - fief fünf. - fien, fin s. feien = Sumpfwiese. - fier, fierth, vierth 1) Heide, Heidemoor, 2) 1/4 Scheffel. Fitzen (sl.), 1230 vitzin Dorf des Vita (Gewinn). - flag, flak, flagge Fleck, Fläche, flach, Placken. - flas(röt) Flachsröte, wo der Flachs durch Rotten zubereitet wird. - fleen? - flege s. flage 1) Fleck, 2) flach. - Flints=, Flinten=, Flögel=, Flögers- P.N. - flöt, flöthe, flott überrieseltes Land. - fört, föhrt, fort, furt durchwatbare Stelle im Wasser, Überfahrt über eine Koppel. - först, forst 1) vorderst, erste, 2) Forst, gepflegter Wald. - fohlen 1) Jungpferd, 2) s. fahlen. - foren, fohren s. fahren, feren. Formers=, Fors=, Foren- P.N. - foß, voß 1) Fuchs, 2) P.N. - Franzdorf Dorf des Franz. - Frauen= die Jungfrau Maria, also kirchlich bezw. klösterlich. - Fredeburg 1) Burg des Frede, 2) Freiburg; 1647 gab es noch ein Gut Hohenfrede bei Mustin. »- fuhlen, faulen stinkend.

G

gaas, goos, gos, gäus Gans, Gänse. - gade bequem gelegen, zur Hand liegend, gäus, gos s. gaas = Gänse. - gärden, geerden, gehrden, gehren spitzzulaufendes Stück. - Gätgen=, Gätjens- P.N. - gar s. gärden. - gammer, ganner, ganter Enterich. - garden, garn 1) Garten, 2) s. jarden, jarn. - gatt Durchgang, Gasse, Loch. - Garz=, Gehers=, Geerts- P.N. - gehren s. geren - spitzzulaufendes Stück. - geest mageres, trockenes, sandiges höher gelegenes Land. - Geesthacht (sl.). - gesne klar, hell. - geez=, geestbek= (sl.) Lauterbach. - gehäge, gehege eingezäunter oder geforsteter Wald, Hagen. - gehrken 1) s. gehren, 2) P.N. - geel, geil, gelen gelb. - geiz s. geez, geest. - glin, gliend, glinden 1) mit Holzzaun umgebenes Land, 2) Steilabhang, Klint. 3) Senke. - Glüsing Besitz des Gluzzo. - Gold, golden 1) wertvoll, 2) (sl.) kahl, arm, 3) gole feuchte Niederung, mit schlechtem Holz bewachsen. - Göldenitz (sl.), 1230 guldenize Ort des Golen (arm). - Göben, Göten, Götten P.N. - Göttin (sl.), Guttin Dorf des got (Bräutigams). - gohl, gol s. gold 1) (sl.) kahl, arm, 2) feuchte Niederung mit schlechtem Holz. - gos, gohse, goose Gänse. - Godelin (sl.). - Grabau (sl.), 1230 grabowe Weißbuchen-Dorf. - Gosch=, Gräbens=, Gräpers=, Grams= P.N. - grambuck (sl.?). - grau, grav 1) graufarben, 2) graben, Grab. - Greens=,
 

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Grembeks=, Greten=, Gretjen=, Grevens= P.N. - greden, greten, greth, greiten 1) Wiese, Weide, 2) Grenze. - Grinau (sl.), grinowe Dorf des Grin (der Spielige). - Grönau (sl.), 1230 gronowe Dorf des Grono (die Traube). - Grevens= 1) des Grafen, 2) P.N. Greve. - grön grün. - groven 1) Graben, 2) Grasnarbe. - grübben, grüppen kleine Gräben. - gruder 1) Porst, wilder Rosmarin, 2) P.N. - grünn, grun Gründe, Grund. - gruft Kanal, Graben. - gruppen s. grubben. - Gudow (sl.), 1230 godowe Dorf des Goda (der Taugliche). - Gülzow (sl.), 1230 goltzowe Dorf des Golis (der Kahle). - Güster (sl)., gustra-e 1) Rodeland des Gusto, 2) (sl.) gostwaty = Gastfreundschaft. - Gütteraue, gutterowe (sl.).

H

haal 1) Halde, Abhang, 2) spitzzulaufende Landzunge. - haan Hagen. - haar 1) Hirte, 2) Schmutz, Schlamm. - haas 1) Hase, 2) P.N. - haböken Hain- oder
Hagenbuchen. - hackelwerk Umzäunung. - haken (sl.) Landmaß: 7/40 Hufe = ca. 7 ha. - häfen, höfen Höfe. häge, hege Gehege, Hagen. - häse, hese
Waldbezeichnung. - hagel 1) hakel, Zaun, 2) P.N. - hagen, hahn gehegten Wald. - ha, hah 1) Hain, Hagen, 2) ho = hoch. - hahn 1) Hagen, 2) Hahn. - hais, heisch, hese Buchenwald, Laubwald. - hal, halen s. haal. - hamme Schutzwald. - hamp, hemp Hanf. - hann s. hagen. - hahn, hanrat Hohenrade. - hart, hert, haß Hirsch. - hassel Haselstrauch. - have, hafe Habicht. - hawekost Habichthorst. - haver, hawer Hafer. - hecht 1) Fisch, 2) P.N. - hede, heed, hei Heide. - hege, heeg Gehege, eingefriedigter Wald. - Heers=, Heesch= P.N. - heisch, heesch, heis, hese Laubwaldbezeichnung. - heven, häven Himmel. - heiland 1) Heideland, 2) P.N. - hilgen Heiligen. - heister Elster. - helle, hölle, helge, hell 1) abschüssige Halde, 2) Hölle. - hemp, hamp Hanf. - herrien 1) sl. (? ), 2) heeri oder heiri - Hüterei, 3) hee - Heide und rie s. dort. - harz, herz, harts Hirsch. - heydt, hei, hee Heide. - Hillers=, Himers=, Hings=, Hinschen=, Hintzen= P.N. - höchten Höhe. - höffeken kleiner Hof. - hölle s. Helle. - holn, holten 1) hölzern, 2) hohl. - hören, hörn, horn, hörnken Ecke, Winkel, hornförmig. - hörsten s. Horst. - hössen=, hörsten=, hoß= horst. - ho, ha hoch. - hollen hohl, unterhöhlter Boden. - holt Holz, Gehölz. - horst, host, hoß, hörsten 1) Gestrüppwald, 2) Nistplatz, 3) Baumgruppe im Feld, 4) erhöhte trockene buschige Stelle im Sumpf. - huck Ecke. - hude 1) Hüteplatz, Weide, 2) Lagerplatz an erhöhtem Ufer, Übergangsstelle von Wasser auf Land. - hülse Stechpalme, Ilex. - hülten, hölten hölzern. - hufe, hove Bauernstelle von etwa 40-60 ha. - huge, hu, Höhe, Hügel. - hunger mageres Land. - hus, huus Haus.

J

jarn, jahren, järn 1) Garten, 2) Wendeacker. - jarde, jahrt Landmaß (yard, engl ). - Jahrn=, Jannen=, Jeneke=, Jenkel= P.N. - jet, jit, jett Jungrind. - ihl, il 1) Igel, 2) Blutegel, 3) Igelkolben. - im, imme, imke Biene. - inste Kätner, Landarbeiter, Kleinbauer. - jöhren, jörn s. jahren. - Jogen=, Jonas=, Julichen=, Jülken= P.N. - jüt s. jet, jit Jungrind.

K s. auch C

kaben, kaven, koven 1) ältestes Wort für Hütte, Wohnung, 2) Viehverschlag, 3) in Lauenburg häufige Flurteilbezeichnung. - kad, katt 1) Schmutz, Kot, 2) Katze. - Kählsdorf Dorf eines Kahl. - kater, köter Kätner. - kählen, kalen 1) baumlos, 2) Köhlerei, 3) krummes Stück. - käse, käsel (sl.?). - kagel 1) kegelförmig, 2) (sl.) s. Kogel. - Kahns= P.N. - kalverdanz Kälbertanz (Scherzname). - kammer 1) wertvolles Flurstück, 2) eingefriedigtes kleines Stück, 3) Mehrzahl von Kamp = Kampen. - kamp das abgeteilte Feld vor der Verkoppelung. - kark= Kirch-. - Kardow (sl.) Dorf des Kard. - karpen Karpfen. - kasbrei, karksbreede Kirchbreite. - Kasseburg (wenn sl.) Carsiborz Zwergkiefern-Dorf. - kasse= (sl.), kozari Ziegenhirt. - Kastorp Dorf des Kasse. - katt, katten 1) Kate, 2) Katze, 3) quat, Kot, Dreck. - kathos Katzenhorst. - kau, ko, koh Kuh. - Kaullun (sl.). - kaupen koben (?). - kaven s. kaben. - Kehrsen, 1230 kerseme (korzym = die Demütigen). - keller 1) Steinruine, 2) ? - kempen Mehrzahl von Kamp. - kerk s. kark = Kirch. - kiwit Kiebitz. - kiehlen s. kiel 1) keilförmig, 2) Quell. - kiek Ausblick. - kiel 1) Keil,

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2) Quell. - klef, kleve Steilabfall der Geest. - Klingrade 1) Rodeland eines Kling, 2) klintrade = abschüssiges Rodeland. - klinken 1) Spalte, Kerbe, 2) klint = Abhang. - Kloppendorf Dorf eines Klopp. - klüten Klöße (?). - knaaken Knochen. - knapp steile Höhe oder Abhang. - Kniep=, Knießen=, Kneien= P.N. - knöp Knopf. - knöll, knüll Knolle, Erdhaufen, Hügel. - Knops=, Kochs= P.N. - Kockenkraug Kochs Krug. - koben s. kaben. - kögel, köckel kegelförmig. - kölk s. kolk, tiefes Loch. - köster 1) Küster, 2) P.N. - Köthel (sl.) cotle (chytil = Fänger). - kötel Kessel, ketel. - köter 1) Kätner, 2) Hund. - koh, ko, kau Kuh. - kohl, kol 1) Kohl, 2) Kohle, 3) kalt. - Kogel (sl.), 1230 kowale (sl.), die Schmiede. - kolden kalten. Kollow, 1230 colledowe Dorf des Colak (Schlachter). - koln, kolden kalten. Koops=, Koppers=, Kops=, Korks= P.N. - kreien Krähen. - kraug s. krog. krempel, kremmel, krimpel, krümmel (sl.?). - krutz Kreuz. - kringel kreisförmig. krögen, krog, krug Ecke, Winkel. - krohn, kron 1) Kranich 2) P.N. Kröppelshagen Gehege des P.N.- kröken, krauken kleiner Krug. - Krühen, krien, 1280 an der Crucken, 1320 bete Cruchen, bei der Krümmung. - Krümmel, krümpel. krempel, krimpe Krümmung, Zinke eines Ackerwerkzeuges. - Krützen 1) Kreuz, 2 (sl.) 1230 krutsem (krocym, der Sanftmütige). - Krukow, 1230 crukowe Dorf des Kruk (Rabe). - Krummesse, 1230 crumesce (sl.) cromesi Fremdlinge. - krusen 1) kraus, 2) P.N. - Kuddewörde, 1230 Kuthenworden Kathenwurte. - Kühl=, Kühlers= P.N. Kühsen, 1230 küzen (sl.?). - künstler, künseler ? - küsel Kreisel. - küther Schlachter. - Kükers, Kühlers. - kuhlen kalten. - Kulpin (sl ), 1230 colpin Dorf des Colp (Schwan). - kulfal kaltes Soll (Wasserloch). - kurzen, korten. - Curslack, 1217 cureslake? (sl.) Borkenschäler oder Lache (?).

L

Labenz, 1394 lawentzke Dorf an der Lowenze (Schwanenwasser). - lann, land Acker. - lage 1) die Lage, 2) lake - Sunrpfwiese, 3) Hofstelle. - lade? - Lankau (sl.), 1230 lankowe Dorf am Sumpf. - Lassahn (sl.), 1230 lassan Waldbewohner. - Lassen=, Lau= P.N. - Lauenburg 1) laven = Burg an der Elbe (sl.) cf. Polaben, 2) lowen -- 1182 Waldburg. - lause, lus 1) Schilf, 2) weitausschauend, 3) Laus. - lee windgeschützte Seite. - lees, les, lesch, lisch Rietgras. - Langen(lehsten) (sl.), lestna Haselgebüsch. - leevken 1) Levkojen. 2) P.N.. - lein Gespinstpflanze. - Lelecowe (sl.) ehemal. Dorf bei Siebeneichen, Dorf des Lelec (Gaffer). - Lemken P.N. - leuen s. lauen. - lieb (sl.?), liep lippe (sl.).- lied, liet Abhang, Berglehne. - Linau (sl.), 1230 linowe Schleie-Dorf. - linnen, linden. - Logen ehem. Dorf bei Breitenfelde 1) (sl.) großer Kerl, 2) (nd.) Loh = Wald. - lo, loe, loh, log 1) Gehölz, 2) Buschwald oder Heide, 3) Waldlichtung, 4) Hain auf einer Anhöhe. - lokis, looks (sl.?). - Löpers P.N. - los, lus, lush Schilf. - Lowentz (sl.) Schwanenwasser. - Lübbs, Lübes P.N. - Lüchow (sl.), 1230 lochowe Dorf des Luch (Liebe). - Luchs P.N. - Lückes P.N. - lübsch lübeckisch. - lühe 1) lua = Wasser, 2) Bachmännertreu (?). - Lünau (sl.) lunowe? - lütjen, lütten klein. - Lütau (sl.), 1230 lutowe Dorf des Ljub (wilder Grimm). - lus, luse, lust 1) Schilf, 2) weitausschauend.

M

maden, mäden 1) Mädchen, 2) Mähland. - mählen, möhlen Mühlen. - mätin (sl.). - mahler 1) P.N., 2) Grenzmal, 3) Gerichtsstätte. - mai, may, mei Mähwiese. - Manau (sl.), manowe Dorf des Man (Bengel). - Maken=, Manken= P.N. - man=, mann-(hagen) Lehnsmann. - mar, masch sumpfige Quelle. - Marlau (sl.), marlow Dorf des Marl. - marsch, masch, mas Fluß­Wiese, tiefliegendes Ackerland. - Maschau (sl.), maschowe. - Maselwitz (sl.) ehem. Dorf bei Krummesse, Dorf des Masla (Schmierfinks). - meent Gemeindeland. - me, men Mühland. - mehl=, möhl 1) Mühl=, 2) Mehl. - Mescenreiza, 820 (sl.) (meze = Grenze; recka = Bach) Schnakenbek. - meyen s. mai. - miller 1) Kohlenmeiler, 2) Müller. - misch, miß, muß, müssen Sumpfwiese. - modde Schlamm. - molen, möhlen Mühlen. - Möhnsen, 1230 manse (nicht sl.). - mören, möhren, mörken Mehrzahl von Moor. - Mölln, 1217 mulne 1) Mühle?, 2) sl. - mönken Mönchs. - moos, moes Moor. - Moken=, Males=, Molten= P.N. - mörken kleines Moor. - morgen Landmaß. - Motel (sl.?). - Mümmel, Mümmelken Seerose. - Müssau, Myssow Dorf

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eines Müß (Mäusedorf). - Müssen s. miß, 1) nd. Sumpf, 2) sl. Maus. - müssel kleines Muß oder Sumpf. - Mustin (sl.), 1230 Mostun Dorf des Msta, Misti (Rächer) oder von most = Brücke. - mus, muus Maus.

N

nägen neun. - naten, nöten knöchelförmige Erhebung. - nedder, neddel nieder. - nettel Nessel. - nickel 1) Geist, 2) P.N. ni, nie, nien neu. - nowes, nobis Teufels. - Nüssau (sl.), 1230 nussowe Dorf des Njusa (Schnüffler).

O

O(brook) 1) Wasser, oh, og, 2) ol. - Oedendorf verwüstetes Dorf. - Offel=, Offen=, Oken= P.N. - ohl, ol, olden, oln alt, alten. - ort, ohrt Spitze, Ecke, Vorsprung. - , ossen Ochsen. - over aver. -

P

Päpers=, Päters=, Pagels= P.N. - paf Pfaffe (?). - page, pagen, pagel Pferd, Hengst. - pahl, pal Pfahl. - Pampau (st.), pampowe Dorf des Pamp (Nebel). - pan (sl.). - Pantin (sl.) Dorf des Panten (Wanderer). - papen Pfaffen, Geistlicher. - Patsch=, Pauls=, Pevers= P.N. - paul, pol Pfuhl. - penk (sl.)? - peer Pferd. - perkötellann Pferdedreckland. - petz, =pitz (sl.)? - peper Pfeffer. - piepen Pfeifen. - Pinnau, pinnow (sl.) an den Wurzelstöcken oder Stumpfen, Stubbendorf. - Pierons=, Pottier= P.N. - plaggen, plakken, plage Fleck, Moor oder Heidescholle, ebenes Flurstück. - Plötscher See nach dem Fisch Pletze. - port Pforte. - Pötrau (sl.), putrowe Dorf des Putor (Sucher). - poggen Frosch. - Pogeetz (sl.), pogatse, 1230 Dammdorf, Gegend am Dorf.- pohl, pol, paul Pfuhl, Pfütze. - polter, paller Geisterspuk. - popen s. papen.- pors, poß, post Sumpfstrauch. - Porten, Poten= P.N. - pracher, pragger Bettler. - preisterbrei Priesterbreite. - prützen, prützgen (sl.)? - Pries=, Priers= P.N. - putt, pott Topf, Pfütze. - puul, pol, paul Pfuhl.

Q = kw

Quacks, quabs, quebb, quobbel schwankender Boden. - Quitt (barg) unfruchtbar.

R

ra, raa, rad, rade Rodeland. - radel, raadeel Rodeanteil. - räden s. ra, Rodeland. - rägen, rögen Rücken. - rähmen, rehmen riemenförmiges Stück. - rämels, remels riemenförmige Stücke. - räther, räter Rade, rätjen. - ram Schafbock. - Ratzeburg 1) 1062 Razes=, 2) 1158 Race- (sl.) aus Raziborz, Ort des Razibor (Streiter). - rauden roden. - rau, rauen, rauhen 1) rauh, 2) rugen, 3) Rodeland. - Rauken=, Rausch=, Rauters= P.N. - reben, rebs, rehmen, rehm riemenförmiger Landstreifen. - redder Heckenfeldweg. - red, ree, re, reth, reit 1) Reth, 2) Reh. - reg, reeg Reihe. - reer Reiher. - rem, rehm, rehmen, reben riemenförmiger Landstreifen. - reh, re 1) Reh, 2) Reht, 3) reden = Radeland. - resen Riesen. - rei s. reh, re. - Reimers=, Reinhardts=, Reincken=, Reiß=, Remers= P.N. - reit Reht. - remmels s. rehm. - renns, rensel(born) die sprudelnde, rinnende. - repel, reper, repen 1) unheimlicher Ort, 2) Reeperbahn. - reuter 1) Reiter, 2) P.N. - rey s. rei, re, reh, rheide. - rie, riede, riehe, rige, rüde, rii, rin 1) allgemeine, viel gebrauchte Flurstückbezeichnung in Lauenburg, nasser Boden, 2) Wasserlauf, Bach. - rige 1) s. rie, 2) s. reege = Reihe. - riehm 1) rieen s. rie, 2) rehm. - riek (Himmelreich. - Rieken P.N. - Riepen=, Riepers= P.N. - riet, riethen 1) Reht, 2) Radeland. - Ritzau (sl.). - rippen- 1) erhobener Streifen auf einer Fläche, 2) P.N. - ritten, rixen, ritzen 1) Riesen, 2) sl. - ro, raa, , Rode- z. B. robusk = Radebusch. - röden, röen Rodeland. - röf Rüben. - rögen, regen, rön, röe, rö, röyen 1) rückenförmige Erhebung, 2) sl. rogu = Horn. - römmel, rönnel, remels riemenförmig. - rönden, rönnel rund. - röp Raufe, z. B. flas= =Flachs= [sic!]. Rörs=, Röpers=, Röms= P.N. - röte, röthe wo der Flachs vorm Brechen rottet, - roland Rodeland. - rölk 1) Schafgarbe, 2) P.N. - Roseburg, 1230 rosborch, wenn sl. rosborz = Gut des Rosbor (Zerstörer). - rosün (sl.). - rosüren (sl ). - rot 1) rot, 2) röte. - Rühlau (sl.), 1298 rulow Dorf des Rul (Raufers). - rühmken, rühmen Raum, freies Feld. - rüh s. rie. - rüppel, röpel s. repel. -


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rugen, ruhen, ruch 1) rauhen, wild bewachsen mit Busch, 2) roten. - rum, ruhm, ruum Raum, freies Feld. - rümmel 1) kleiner rum, 2) remmels. - Rüting=, Runge=, Runnen= P.N. - rusch, rüsch, ruß, rösch, roß, rost, räusch Binse, Schilf. - rute 1) rautenförmig, 2) Ackermaß, 3) ruth, Rodung. - ruum Raum, freies Feld, s. kammer, hof.

S

saal, sahl, sal, sohl, soll, sählen abflußloses Wasserloch von geringem Umfang, Tümpel, nasse Niederung, Viehtränke. - sack, saak sackförmig, einseitig geschlossen. - sägen, segen, sehn, sein nasse Niederung. - sählen s. saal, soll. - sähren, sören, sor trocken, ertragslos. - Sängers=, Sager= P.N. - Sahms (sl.), 1230 sabenze Froschbach (Poggenbek). - Sahnekow (sl.) Dorf des Sahn. - sahren, saren s. sähren, sor = trocken. - Sandesneben (sl.), 1230 Zanzegnewe, sadignevy Sippe der Rechtsstrengen. - Sarau (sl.), 1230 sarowe Branddorf.- Sarnekow (sl.), 1194 scarnecowe Dorf des Karnek (der Schwarze). - sant=, sayt-. - schap, schäper Schaf, Schäfer. - Schaal, Schallsee, sl. scalse, 1279 scala der Steinige. - schar, schaart. schor Steilufer an einem See oder Fluß. - Schabarns=, Schaken=, Schaden=, Schäfels=, Schäfer= P.N. - schalk Knecht. - Schamps, Schaper, Scharnweber, Schauser P.N. - scharp, schap scharf. - schede Scheide, Grenze. - Scheilau schei (sl.). - schel 1) Grenze, 2) Hengst, 3) P.N. 4) Streit. - schep, scheper Schaf, Schäfer. - scheven schiefen. - Schiebenitz (sl.) der Lispelnde. - schied, sched 1) Scheide, 2) Schmutz. - schieber, schiefer, scheven. - Schielbau (sl.?). - Schipphorst 1) Schiff?, 2) Schaufel? - schieren 1) Schierling, 2) Grenze (Scherwand!), 3) P.N., 4) glatt, rein. - Schillers=, Schirms=, Schivens= P.N. - schlag, slag, schläge Flurteil. - schleerat wo der Schleedorn gerodet ist. - schlei, schley, schlee 1) Fisch, 2) Schleedorn. - schlippe schrnaler Gang oder Streifen. - schlüse, slüse Schleuse. - schmah, sma schmal. - schmeed, smeed, schmede Schmied, Schmiede. - Schlüter, Schmecker, Schmidt P.N. - schmer Fett, Butter, besonders fruchtbar. - Schmilau (sl.), 1219 Smilowe Dorf des Smil (Liebreich). - schmolt, schmoll 1) Schmalz, Fett, fruchtbar, 2) P.N. - schnaken= 1) Schlange, 2) stechendes giftiges Insekt. 3) P.N.' - schnier, schnieder, snieder Schneider. - schön 1) schön, lieblich, 2) schün = Scheune. - schoh Schuh. - schol s. schul. - schor, schar, schaart Steilufer, schort. schoppen Schuppen. - Schretstaken, schrade dürr, also kahl, Stangen oder Bäume. - schrit, schritt, schröden s. schrade = dürr, mager, kümmerlich, dürftig. - schün Scheune. - Schürensöhlen s. schieren und sohl also Grenzwasserlöcher. - schütten 1) absperren von Vieh oder Wasser, 2) P.N. Schütze, schützen, hochdeutsch für schütten. - schul, schol 1) Schule, 2) Ausguck. - schwalken, swolken-steert Schwalbenschwanz. - Schweilau (sl. ?). - schwien, swin Schwein. - Schwee. Schwede Erinnerung an die Schwedenkriege von 1644, 1660, 1713, 1812. - sechen, segen, sick Sumpfniederung mit Wasserlauf. - Seebz (sl.). - seege s. sechen, segen. - segen, sägen, seege, sege, seen, sicht, sichten Sumpfniederung mit Wasserlauf, niedrige wassersüchtige Stelle im Acker. - Seelrotz 1) (sl.?), 2) fahl. - Segrahn (sl.), 1230 Zaggeran die Leute hinterm Berg. - sehlen, sehlingen s. sählen, sahl. - seigen, seiken s. segen. - sichten, siek, sik Sumpfniederung wie segen. - Sickendorf P.N. Sick. - sichen, sichten nasse Wiese, Sumpfniederung. - sie s. sichten, sick. - sieden, sid, sit 1) niedriges Land, 2) Seite. - siel Wasserdurchlaß. - sielens, silands 1) sie=, 2) P.N. - silk, selch 1) schlammig. 2) salzig, 3) P.N. Cäcilie, 4) sl. Zilek = lebendig. - Silkendorf s. silk. - Sirksfelde P.N. Sirk. - skars=, schaars= mit steilen Hängen. - skep  s. schipp. - slie s. schlei, Schlei. - smed, schmee, schmed Schmied. - söhlen s. saal, Tümpel, Pfuhl. - söhren, sor trocken, dürr. - sohl, soll, sahl s. saal, abflußloses Wasserloch. - soht, sot, sott Brunnen, Quelle. - spann, span, spaan Fläche, die an einem Tage mit einem Gespann beackert werden kann. - sprickel, spröckel Reisig, leicht zerbrechliches Holz. - spring Quelle. - staken Stange. - stäh, städte, stätte, steh, stee Stätte. - starke= 1) P.N., 2) Rind. - Stecknitz (sl.), 1188 Cicinice, 1335 Steckenitze zusammenfließendes Wasser. - stegen, steegen = Stieg, Steig. - steen Sein, [sic!] steinig. - steert Schwanz. - Sterley (sl ). - stöte Stute (?). - strämel, stremmel, strang, streng Streifen. - strat, straat Straße, gepflasterter Weg. - strit, stried, strie, stred Streit, umstrittenes Land. - stringen s. strang. - strück, struck Strauch. - strütschen Gebüsch. - stubben Baumstumpf, also Rodeland. - sün Sonne. - suhl, sudel,

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sohl Pfuhl. - sur 1) sauer, 2) sor - trocken. - swarten schwarzen, dunkel. - Stütow (sl.). - Suchs- P.N. Succo. - Stuft (?).

T

Taaks=, Tawels=, Tebels= P.N. - Talkau (sl.), 1230 Telekowe Dorf des Teliku (Sanftmütige). - Tampau (sl.). - tater Zigeuner. - tauschlag, toschlag Zuschlag. - Techin (sl.), 1257 dechin Dorf des Techa (Trost). - tegel Ziegel. - tegeli Ziegelei. - tein zehn. - Tellau (sl.). - Tewels=, Täbels= P.N. - Thömen (sl.), 1230 tomene Familie Tomin (Pflanzer). - thun Zaun. - Thurow (sl.), 1104 turowe Dorf des Tur (Auerochse). - tien Zins. - Thies=, Ties=, Tieden=, Tiessen= P.N. - timmer= Zimmermannsholz. - Toradesdorf (sl.) ehem. Dorf bei Krummesse, Dorf des Turad (Auerochse). - toschlag Zuschlag. - trade Handelsweg. - Tramm (sl.), 1230 tramme Balken, Knüppel. - trendel, trönnel, trend, trenn, trent kreisförmig. - trüb-sahl trüb?, sahl Wasserloch. - Trütow (sl.). - Tröchter=, Trost=, Tuckers=, Tungs= P.N. - tun Zaun. - tubben, tuppen tupfen. - tüschen zwischen. - twel, twedel gabelförmig sich spaltend. - twer quer. - Twetenhusen Zweihausen. - twischen zwischen. - twissel Koppel, Zwilling, Gabelung. - twiete schmaler Gang.

U

ule, uhl Eule. - Ütjensdorf- P.N. Ätjen. - Unger P.N. - ut aus.

V s. auch F

Bahlen, fahlen, valen 1) fahl, hellfarben, 2) weites ebenes Feld. - Vallun (sl.) Ort in Mecklenburg. - veer vier. - vahren, vehren 1) Föhre, 2) varnow = Krähe. - verhauen niedergeschlagener Wald. - verlo Föhrenwald. - vettel, weddel Furt. - vie, vieh, vy, sie Sumpfwiese, Bruch. - vier, viert, vierth, fiert Buschheide, Heidemoor. - viebs=, villes- P.N. - vohr, fohr, fart 1) Furt, 2) Föhre. - voigt Bauernvogt. - voitze (sl.?). - vorst, först vorderst. - Voß Fuchs.

W

Wakenitz, 1158 Woknize, 1291 Wokenize Barschbach. - Wag, Wags, Wage P.N. - walken 1) Falken, 2) Walkmühle. - Wangelau (sl ), wankelow Köhlereistelle. - warder, werder Insel. - Warlohe weitsichtbarer Wald, war = Warte, Ausschau. - Warrens P.N. - Webbelcke (sl.) Bach, vublico = kleines Wasser. - wed(d)el Furt. - wedder wieder. - weden, weede, wehden, we, ween 1) Weidenbüsche, 2) wid = Wald, 3) Viehweide (in Lauenburg Wald). - wehl tiefe Kuhle (Deichbruchskolk in der Marsch). - well Quelle. - wen, wend, wenn, went. wind, wenz 1) Windung, Pflngwendung, 2) wendisch, slavisch. - Wentorf Wendendorf. - werder Insel. - wer, wehr Wehranlage. - weth s. wehden, Wald. - weusten wüsten. - Wewers= P.N. - wi s. vie, Sumpfwiese. - wichel 1) Weidenbaum» 2) keilförmig, 3) P.N. - wi, wied 1) Weidenbäum, 2) s. wehden. - wiekland, wekland gedüngtes Land. - Wiershop P.N., Wier = hof. - =wieser, -weiser. - wies, wisch Wiese, z. B. bleck. - witen f. with, Weidenbaum. - Wietz (sl.?). - Wiezahl, wit-soll Weidenbusch, Tümpel. - Wilken=, Wilms=, Willers=, Winters= P.N. - wind 1) Wind, 2) wend. - witten weißen. - Witzeeze (sl.), 1230 Wutsetze, Klein-Wysoka, Klein-Hohdorf. - Witzhave (sl.). - Wizoc (sl.) ehem. Dorf bei Basedow 1230. hochgelegenes Dorf. - wöhrn, wörn, wörden 1) Hausstelle, 2) künstlich erhöhter Wohnplatz. - wörm Wurm. - wohl, wohld, wold Wald, Woltorf - Walddorf oder P.N.? - woll Wollgras. - Wons= 1) Wodans?, 2) P.N. - word, wort, wurt s. wöhren. - Wotersen (sl.), 1230 wotartse Erholung. - wret, wreten, wrieden 1) dichter Busch. Wurzelausschlag. 2) verschlungenes Wurzelwerk. - würen, wurdt s. wöhren - Hausstelle, Wurt. - wulf 1) Wolf, 2) P.N. wutel Wurzel.

Z

Zecher (sl.), 1190 Szachere Schacher? - Zeg s. segen, feuchte bachdurchflossene Niederung. - Zucker (sl.) verdreht aus wizocer. - Zuschlag 1) das ber der Verkoppelung Zugelegte, 2) Wald, aus dem geschlagen wird.


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Anweisung für die Benutzung.

Da es im Rahmen dieser Abhandlung nicht möglich ist, alle vorkommenden Flurnamen aufzuführen, so sind in der vorstehenden Liste nur die Grundwörter mitgeteilt. Meist besteht jeder Name aus mehreren, z. B. Rehagen. Dann sehe man unter re und hagen nach. Dann sind drei Möglichkeiten: 1) Rehgehege, 2) Rehtgehege, 3) gerodetes Gehege. Hier kommt aber nur das erste in Frage, wie in vielen mehrdeutigen Fällen meist einer wahrscheinlicher als der andere ist; gelegentlich bleibt es aber auch unbestimmt, z. B. Wulfshorst kann sowohl Wolfswald als auch Horst eines Besitzers Wulf sein.

Diese Liste ist für Heimatfreunde berechnet, die die ihnen bekannten Flurnamen deuten möchten. Die nicht deutbaren sind in der Hauptsache im 1. Teil dieser Abhandlung zusammengestellt. Sie sind meist verdreht, oft slavischen Ursprungs; sie waren schon im 18. Jahrhundert nicht mehr verständlich.


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