Im 25.
Band des Lexikons heißt es unter dem Stichwort ‘Oelbaum’: “Die
Blätter sind länglicht und schmal, beynahe wie das Weidenlaub,
spitzig, dicke und fleischig, fett und hart, obenher bleichgrün,
unten weißlicht, jedoch nicht rauh, und sitzen auf gar kurzen
Stielen einander gegenüber. Zwischen ihnen und den Zweigen
heraus entspriessen kleine Stiele, auf denen stehen die Blüten,
wie weiße Träublein [...]. Wenn die Blüte vergangen ist, so
folget ihr eine länglichte oder ovalrunde Frucht, die ist grün,
fleischig und saftig, und wird Olive genennet.
Der Oelbaum wird, ausser in den Asiatischen und Africanischen
Gegenden, sonderlich um Smirna, in der Barbarey und im
Mohrenlande, in der größten Menge in der Lombardie, im
Königreiche Neapolis, in Sicilien, Portugall, Spanien und
Franckreich gezeuget und gebauet, ingleichen auch in unsern
Gärten, wiewohl mehr zur Zierde, als Nutzens halber gehalten,
angesehen er bey uns nicht zur Blüte, geschweige zur Frucht,
gedeihen will. [Hier bey uns wird der Oelbaum] durch Zweiglein
und die Wurzelschößlinge fortgepflantzet, und muß des Winters im
Gewächshause beygesetzet werden. Sein Stamm wird in den heissen
Ländern gemeiniglich nicht dicker, als die Hüffte eines Mannes.
Der Oelbaum wächst gerne an hitzigen Orten, desgleichen an
dürren, niedrigen und ziemlichen Bergen; doch wächst er am
allerliebsten an ziemlichen oder mittelmäßigen Orten, an welchen
die grosse Sonnenhitze durch die Winde temperiret wird, daher
auch dieselben das beste Oel geben."
Der Autor unterscheidet kultivierte Bäume, die er “zahme” nennt,
und wildwachsende: "Der wild Oelbaum [...] ist ziemlich groß,
breit von Aesten, mit einer glatten, aschfarbenen, oder
weißgläntzenden Rinde, langen, schmalen, und mit einer
weißlichen Wolle bezogenen Blättern, an deren Stielen im May
silberfarbige wohlrüchende Blumen, und im Herbst längliche weiße
Beeren, inwendig mit einem gestreiften Steine, wie kleine Oliven
folgen, welche aber zu nichts nütze sind. Beide Sorten haben
einen geraden Stamm; das Holz so wohl von dem wilden, als
zahmen, ist dauerhafft, und weder der Fäule noch dem Wurmstiche
unterworffen, und die Wurtzel, wegen der schönen Masern, zu
allerhand zierlicher Tischer- Drechßler- und anderer Arbeit
dienlich.”
*
"Olea europaea - Gemeiner Oelbaum (+Textblatt)"
Altkolorierte Lithographie nach einer Zeichnung von Aimé Henry,
erschienen im ersten Band von:
Theodor Friedrich Ludwig Nees van Esenbeck:
"Plantae officinales (medicinales) oder Sammlung offizineller
Pflanzen."
I. Band - vgl. Nissen 1442. Plesch Coll. 567. De Belder 256.
Düsseldorf, Arnz, 1828
Blattgröße: ca. 45,5 x 28,5 cm.
Es
handelt sich bei diesem Band um die einzige Ausgabe eines
Enzyklopädie medizinisch-pharmazeutisch genutzter Pflanzen mit
den meisterhaften Zeichnungen von Aimé Henry. Zu jeder Abbildung
gehört in dieser Publikation ein sorgfältig erarbeitetes
Textblatt mit lexikonartig verfaßten Fachinformationen,
Nutzhinweisen und detaillierten Charakteristiken zur gezeigten
Pflanze:
Textblatt (Vorderseite) zur Lithographie:
Olea europaea - Gemeiner
Oelbaum, 1828.
Blattgröße: ca. 45,5 x 28,5 cm.
Textblatt (Vorderseite) zur Lithographie:
Olea europaea - Gemeiner Oelbaum, 1828.
Blattgröße: ca. 45,5 x 28,5 cm.
Beide Teile dieses Artikels (Abbildung und Textinformation) sind
im Olivle in
großformatiger, detailgetreuer Wiedergabe auf Fotopapier
käuflich zu erwerben.
* |