Die ZWEITE GRUPPE umfaßt Pflanzen, die in
ihrer Verbreitung in Lauenburg auf das Stromtal der Elbe
beschränkt sind oder wenigstens eine deutliche Abhängigkeit vom
Elbtal zeigen. Ein Teil der hierher gehörigen Arten tritt auch
in anderen Teilen Deutschlands ausschließlich oder vorwiegend in
den großen Stromtälern auf, während ein anderer Teil - und das
ist wiederum für die Flora Lauenburgs sehr bemerkenswert - nur
an den Grenzen des Gesamtverbreitungsgebietes innerhalb der
Stromtäler vorkommt und sich dann hier oft ausläuferartig weit
über das Gebiet des geschlossenen Hauptvorkommens hinausstreckt.
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Zu dieser Gruppe, von der schon 1866 der
feinsinnige Beobachter Rektor Wilhelm Claudius in Lauenburg einige Arten in
seiner noch heute lesenswerten Arbeit "Flüchtiger Blick in die Natur des
Südrandes des Herzogtums Lauenburg" erwähnt, gehören folgende drei Pflanzen:
Schnittlauch (ALLIUM SCHOENOPRASUM), Französische Segge (CAREX LIGERICA),
*Wege-Segge (CAREX PRAECOX), *Posen-Segge (CAREX POSNANIESIS), Knolliger
Kälberkropf (CHAEROPHYLLUM BULBOSUM), Brennsaat (CNIDIUM VENOSUM), *Große Seide
(CUSCUTA LUPULIFORNIS), Karthäusernelke (DIANTHUS CARTHUSIANORUM),
Feld-Männertreu (ERYNGIUM CAPESTRE) (Abb. 3), *Ruten-Schotendotter
(ERYSIMUM HIERACIIFOLIUM), *Sumpf- und Eselswolfsmilch (EUPHORBIA PALUSTRIS und
E. ESULA), *Kreuz-Labkraut (GALIUM CRUCIATUM), *Gnadenkraut (GRATIOLA
OFFICINALIS), *Erdnuß (LATHYRUS TUBEROSUS), erst vor vier Jahren von Christian
Bollhorn bei Lauenburg entdeckt, Seekanne (LIMNANTHEMUM NYMPHAEOIDIS),
*Violetter Weiderich (LYTHRUM HYSSOPIFOLIA), *Polei-Minze (MENTA PULEGIUM,
*Sand- und Stachelige Nachtkerze (OENOTHERA AMMOPHILA und O. MURICATA), *Filzige
Pestwurz (PETASITES TOMENTOSUS), *Sand-Wegerich (PLANTAGO ARENAIA), Schwimmblatt
(SALVINIA NATANS), *Lanzen-Helmkraut (SCUTELLARIA HASTIFOLIA), Zurückgekrümmte
Fetthenne (SEDUM RUPESTRE), *Fluß- und Sumpf-Kreuzkraut (SENECIO FLUVIATILIS und
S. PALUDOSUS), *Lauch- und Wald-Gamander (TEUCRIUM SCORDIUM und T. SCORODONIA),
SprossenNelke (TUNICA PROLIFERA), Langblättriger, *Gestreckter und *Ähriger
Ehrenpreis (VERONICA LONGIFOLIA, V. PROSTATA und V. SPICATA).
Die mit einem * versehenen Arten sind im Gebiet auf das Elbtal beschränkt.
Alle diese von C. Loew als STROMTALPFLANZEN bezeichnten Arten sind in dem
breiten Tal der Elbe allmählich abwärts gewandert und schließlich in unser
Gebiet gelangt. Nur eine Art, die Sand-Nachtkerze, mag vielleicht stromaufwärts
ihren Weg genommen haben. Die aus Nordamerika stammende Pflanze ist seit dem
Ende des vorigen Jahrhunderts in zunehmender Menge auf den Ostfriesischen Inseln
beobachtet worden, seit etwa 10 Jahren ist sie auch an der
schleswig-holsteinischen Nordseeküste mehrfach gefunden worden und im letzten
Jahre gelang es D. N. Christiansen-Altona, sie neben der nahe verwandten
Stacheligen Nachtkerze im Elbgebiet, auch im Lauenburgischen, nachzuweisen. Das
nicht seltene Auftreten von Bastarden zwischen beiden Arten erschwert leider die
ohnehin nicht einfache Bestimmung.
Diejenigen Standorte, die alljährlich den Überschwemmungen und dem Treibeis der
Elbe ausgesetzt sind, werden nicht selten hier und da vernichtet. Oft findet man
im nächsten Jahr die eine oder andere Art an weiter entfernt liegenden
Fundorten. Hierher gehören z. B. der Knollige Kälberkropf, die Brennsaat, das
Gnadenkraut u. a. Das KreuzLabkraut konnte Klatt 1865 noch nicht
in seine Flora des Herzogtums Lauenburg mit aufnehmen. Christian Bollhorn und
ich fanden dagegen 1923 die Pflanze in großen Beständen am
sandigen Elbufer bei Lauenburg.
Die hohen Ufer sind naturgemäß im allgemeinen den Einwirkungen des Elbwassers
entzogen. Hier treten infolgedessen die
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Abb. 3. Phot. DR. Emeis, Flensburg.
Feld-Männertreu (ERYNGIUM CAMPESTRE) am hohen Elbufer
Pflanzen mit bedeutend größerer Beständigkeit auf. Z. T. kennt
man hier einzelne Standorte schon über hundert Jahre, so z. B. fand Nolte die
Sprossen-Nelke schon 1821 am hohen Elbufer bei Lauenburg.
Die STEILEN HÄNGE EINES STROMTALS bieten der Ausbreitung und Ansiedlung mancher
Pflanze besonders günstige Bedingungen. Der in Talrichtung wehende Wind spielt
bei der Samenverbreitung in erster Linie eine wichtige Rolle. Nach Süden
geneigte Hänge wie das Lauenburger Elbuser sind der Sonnenbestrahlung in viel
höherem Maße ausgesetzt als nach Norden geneigte; der Boden erwärmt sich
infolgedessen dort schneller und stärker, die Wasserzirkulation im Boden und die
Verdunstung werden stärker usw. Dementsprechend weisen nach Süden geneigte Hänge
im allgemeinen eine viel reichhaltigere und früher entwickelte Flora auf.
Von besonderer pflanzengeographischer Bedeutung sind diejenigen Arten, die in
ihrer Verbreitung nicht auf das Stromtal beschränkt bleiben, sondern
stromaufwärts in die Seitentäler der Nebenflüsse eindringen. Für die
Siedlungsgeschichte der Flora Lauenburgs, ja der gesamten cimbrischen Halbinsel
ist das breite TAL DER DELVENAU, in dem sich jetzt der Elbe-Trave-Kanal
hinzieht, von allergrößter Wichtigkeit (vgl. Abb. 4 u. 5).
Dieses Tal, in dem sich vormals die Gletscherschmelzwässer südwärts ins
Urstromtal der Elbe ergossen, stellt eine ununterbrochene Verbindung zwischen
dem Elbtal und der Lübecker Mulde dar. Wir müssen uns vorstellen, daß ein großer
Teil der heutigen Pflanzenwelt bei ihrer Einwanderung nicht
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Abb. 4. Phot. DR. Emeis, Flensburg.
Der östliche Höhenzug des Elbtravekanals.
nur nach Lauenburg, sondern auch nach Schleswig-Holstein, Dänemark und z. T.
nach Skandinavien dieses Tal passierte.
Von den Stromtalpflanzen, die in das Delvenautal eingedrungen sind und hier z.
T. die begleitenden Höhen besiedelt haben, sind z. B. zu nennen: die Brennsaat
(CNIDIUM VENOSUM) bei Büchen, die Sprossen-Nelke (TUNICA PROLIFERA) von
Lauenburg bis Mölln, die Zurückgekrümmte Fetthenne (SEDUM REFLEXUM) im ganzen
Tal verbreitet. Ferner finden sich hier auch Arten, die man auf Grund ihres
Verbreitungsbildes nicht als Stromtalpflanzen bezeichnen kann, z. B. die
Kuhschelle (PULSATILLA PRATENSIS) zerstreut von Lauenburg bis Mölln, die
Bergsilge (PEUCEDANUM OREOSELINUM), die Sweertie (SWERTIA PERENNIS), die
Himmelsleiter (POLEMONIUM COERULEUM) bei Göttin und andere mehr.
Noch ein zweites Tal spielt in Lauenburg als Wanderstraße mancher Pflanze eine
Rolle: das Tal der Bille. Seine Bedeutung ist jedoch wesentlich geringer als die
des eben besprochenen Delvenautals. Beobachtet wurden dort an Pflanzen, die
ihren Weg sicher vom Elbtal aus genommen haben, z. B. Knolliger Kälberkropf
(CHAEROPHYLLUM BULBOSUM), Langblättriger Ehrenpreis (VERONICA LONGIFOLIA) und
Engelwurz (ARCHANGELICA OFFICINALIS).
Bei den beiden letzten noch zu erörternden Pflanzengruppen dürfen wir unfern
Blick nicht allzu eng auf den Kreis Herzogtum Lauenburg beschränken, sondern
müssen weitgehend die Verbreitung der hierher gehörigen Arten auch in den
Nachbargebieten Lauenburgs
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Abb. 5. DR. Emeis, Flensburg.
Blick ins Delvenautal bei Göttin.
berücksichtigen. Erst dadurch tritt das für Lauenburg so bemerkenswerte
pflanzengeographische Problem zutage: der GLEICHSINNIGE GRENZVERLAUF DES
VERBREITUNGSGEBIETES MANCHER ARTEN innerhalb oder kurz westlich des Kreises und
das zerstreute bis HÄUFIGE VORKOMMEN EINER VIEL GRÖSZEREN ANZAHL ARTEN IN
LAUENBURG gegenüber einem meist spärlichen Auftreten in Holstein und Schleswig.
Die Liste der Arten, deren Verbreitungsgrenze durch Lauenburg oder wenigstens im
benachbarten südöstlichen Holstein verläuft, setzt sich folgendermaßen zusammen:
Schlangen- und Weinbergslauch (ALLIUM SCORODOPRASUM und A. VINEALE), Feld-Beifuß
(ARTEMISIA CAMPESTRIS), Spargel (ASPARAGUS OFFICINALIS), Stengellose Kratzdistel
(CIRSIUM ACAULE), Zweijähriger Pippau (CREPIS BIENNIS), Riesen-Schachtelhalm
(EQUISETUM MAXIMUM), Sichelmöhre (FALCARIA RIVINI), Wald-Platterbse
(LATHYRUS SILVESTER), Manns-Knabenkraut (ORCHIS MASCULUS), Salep-Knabenkraut (O.
MORIO), Echter Dost (ORIGANUM VULGARE), Bitterich (PICRIS HIERACIOIDES),
Tauben-Skabiose (SCABIOSE COLUMBARIA), Nickendes Leimkraut (SILENE NUTANS),
Sumpf-Saudistel (SONCHUS PALUSTER), Kleines Mädesüß (ULMARIA FILIPENDULA) und
Echte Königskerze (VERBASCUM THAPSUS).
Alle diese Arten haben eine eigenartige Erscheinung gemeinsam: die innerhalb
oder westlich des Kreises Lauenburg im allgemeinen VON SÜDWEST NACH NORDOST
VERLAUFENDE VERBREITUNG findet ihre Fortsetzung merkwürdigerweise un
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mittelbar an der schleswig-holsteinischen OSTSEEKÜSTE. Hier
finden sich die genannten Pflanzen nicht etwa am Strande, sondern an den fast
senkrecht zum Strand abfallenden lehmigen oder mergeligen Steilkliffs. Im Innern
Schleswig-Holsteins fehlen sie völlig oder kommen nur sehr vereinzelt vor und
leiten sich dann mit großer Wahrscheinlichkeit von den Küstenvorkommen ab. In
Dänemark kennt man diese Arten fast nur als Küstenpflanzen, ohne daß sie im
strengen Sinne als solche zu bezeichnen wären.
Was lehrt dieser eigenartige Grenzverlauf für die SIEDLUNGSGESCHICHTE der Arten
in Lauenburg? Die genannten Arten sind in verhältnismäßig junger Zeit von Süden
oder Südosten her in das Gebiet des Kreises Lauenburg und z. T. in die östlichen
und südöstlichen Kreise Holsteins nebst dem Landesteil Lübeck langsam
eingewandert. Da
schon eine bodenständige Flora vorhanden war, die fast jedes Fleckchen Erde
bedeckt hielt, so war es den jungeinwandernden Kindern Floras nur im schweren
Konkurrenzkampf möglich, sich ein Plätzchen zu erobern. Anders liegen dagegen
die Verhältnisse an den Steilhängen der Ostseeküste. Alljährlich werden hier
durch die besonders bei Sturmfluten erfolgenden Unterwaschungen große Erdmassen
abgetragen. Die Kliffflora wird dadurch immer von neuem wieder vernichtet. Die
neugeschaffenen Abbruchflächen bieten zur Besiedelung Raum genug, ohne daß hier
ein "Kampf ums Dasein" mit anderen Arten zu befürchten wäre. Die langgestreckten
Steilhöhen der Ostseeküste sind also ähnlich wie die Stromtäler eine
Wanderstraße für manche Pflanze. Hier eilen die Individuen einer Art ihren
langsam im Inlande folgenden Kameraden weit voraus.
*
Die LETZTE PFLANZENGRUPPE ist mit 56 Arten wieder
recht umfangreich. Da sie mannigfaltige Verbreitungsbilder umfaßt, ist sie von
allen vier Gruppen am wenigstens scharf zu charakterisieren. Im allgemeinen
zeigen die Arten dieser Gruppe ein mehr oder weniger häufiges Vorkommen in
Lauenburg, treten aber daneben in einem meist geringeren Häufigkeitsgrad auch in
einzelnen Gebieten Schleswig-Holsteins auf. Vergleicht man dagegen die
Verbreitungsbilder dieser Pflanzengruppe mit den bisher behandelten, so zeigen
sich auffällige Ähnlichkeiten, die darin bestehen, daß hier mehr oder weniger
ausgesprochene Kombinationen der oben erwähnten Verbreitungstypen vorliegen. Da
sich ferner die vierte Gruppe ebenso wie die drei ersten aus Arten
zusammensetzt, die weder systematisch, noch ökologisch, noch
soziologisch irgendwelche Beziehungen zueinander aufweisen, so muß auch hier
wieder derselbe oder ein ähnlicher Faktorenkomplex als Ursache angenommen
werden, der die eigentümliche Verbreitung dieser Arten bedingt.
Von den hierher gehörigen Pflanzen seien die folgenden bekannteren kurz genannt:
der Zottige Günsel (AJUGA GENEVENSIS), die Waldkresse (NASTURTIUM SILVESTRE) und
das Frühlings-Kreuzkraut (SENECIO VERNALIS) sind in verhältnismäßig junger Zeit
in unser Gebiet eingewandert. In schattigen Laubwäldern treten auf der Aronstab
(ARUM MACULATUM), das
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Berg-Hartheu (HYPERICUM MONTANUM) und das Nickende Perlgras
(MELICA NUTANS). Das Schlangenkraut (CALLA PALUSTRIS), der Reis (ORYZA
CLANDESTINA) und zwei Wasserschlaucharten (UTRICULARIA INTERMEDIA und U.
NEGLECTA) finden sich in Gewässern. Verschiedene hierher gehörige Pflanzen sind
Moorbewohner, z. B. das Alpen-Wollkraut (ERIOPHORUM ALPINUM), die Schneide
(CLADIUM MARISCUS; auch an Seeufern vorkommend), die Glanzwurz (LIPARUS
LOESELII), die Blumenbinse (SCHEUCHZERIA PALUSTRIS), die Trunkel- und die
Kronsbeere (VACCINIUM ULIGINOSUM und V. VITIS IDAEA). Der Braune Streifenfarn
(ASPLENUM TRICHOMANES) und der Zerbrechliche Blasenfarn (CYSTOPTERIS FRAGILIS)
sind zwei Farne, die in Lauenburg an Stein- und Erdwällen verhältnismäßig häufig
vorkommen.
Die meisten der zur Gruppe 4 zu rechnenden Arten bevorzugen weder
in Lauenburg noch in Schleswig-Holstein besondere Bodenarten, sondern finden
sich ziemlich gleichmäßig sowohl auf Lehm- als auch auf Sandboden. Auch
beschränken sie sich meist nicht auf einen eng begrenzten Gebietsteil. Diese
Tatsache ist sehr bemerkenswert und erlaubt den Schluß, daß BODENKUNDLICHE
FAKTOREN im allgemeinen NICHT DIE URSACHE DER EIGENTÜMLICHEN VERBREITUNG VIELER
ARTEN IN LAUENBURG sein können.
Eine Reihe von Ausnahmen, die aber die Regel nur bestätigen, sei hier kurz
erwähnt: Der Zottige Günsel (AJUGA GENEVENSIS), das RohrReitgras (CALAMAGROSTIS
ARUNDINACEA), die Berg-Segge (CAREX MONTANA), der Deutsche Ginster (GENISTA
GERMANICA) und die Kassubische Wicke (VICIA CASSUBICA) kommen vorwiegend im
Sandrgebiet vor, während der Aronstab (ARUM MACULATUM), der Weiden-Alant (INULA
SALICINA), die Schmalblättrige Wicke (VICIA TENUIFOLIA) und das Rauhe Veilchen
(VIOLA HIRTA) vornehmlich im Gebiet der Grundmoräne auftreten. Zwei
Graslilienarten (ANTHERICUS LILIAGO und A. RAMOSUS), der Wiesen-Hafer (AVENA
PRATENSIS), das Nordische Labkraut (GALIUM BOREALE), das Salomonssiegel
(POLYGONATUM OFFICINALE) und die Färberscharte (SERRATULA TINCTORIA) zeigen in
ihrer Verbreitung eine deutliche Abhängigkeit vom Stromtal der Elbe, während der
Trügerische Lauch (ALLIUM FALLAX), die Geknäulte Glockenblume (CAMPANULA
GLOMERATA), die Rauhe Nelke (DIANTHUS ARMERIA), die Sand-Strohblume (HELICHRYSUM
ARENARIUM) und andere ebenso wie die Arten der oben beschriebenen dritten Gruppe
Standorte an der Ostseeküste besitzen. Eine weitere Reihe von Arten ist
außerhalb ihres lauenburgischen Verbreitungsgebietes in Schleswig-Holstein auf
die Kratts, jene für die Cimbrische Halbinsel so bezeichnenden Eichenbuschwälder
der Geest, beschränkt. Hierher gehören z. B. die schon erwähnten beiden
Graslilienarten, der Trügerische Lauch, das Rohr-Reitgras, ferner der Blutrote
Storchschnabel (GERANIUM SANGUINEUM) und der Busch-Hahnenfuß (RANUNCULUS
POLYANTHEMOS).
Mit den hier aufgezählten Beispielen ist die Liste der Arten sicherlich bei
weitem nicht abgeschlossen. Da wir aber zur Zeit über die Verbreitung der
sogenannten häufigen oder gemeinen Pflanzen, die keineswegs überall vorkommen,
noch verhältnismäßig wenig unterrichtet sind, so wird es erst später möglich
sein, die eine oder andere Art einem der vier beschriebenen Verbreitungstypen
zuzuordnen. Im übrigen sei hervorgehoben, daß eine scharfe Grenze zwischen den
vier Verbreitungstypen nicht besteht. Wie die soeben angegebenen "Ausnahmen" der
letzten Gruppe zeigen, liegen nicht selten offensichtliche Beziehungen zu den
Stromtal- und Ostseeküstenwanderern vor.
(Fortsetzung folgt.)
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