In einer sinnvoll zusammengestellten Sammlung
historischer Fotografien/Ansichtskarten zum Thema "Olivenernte und
Olivenproduktion" darf das Kapitel "Spanien" natürlich nicht fehlen.
Allerdings wurden hier in der Vergangenheit nur sehr wenige
Karten produziert. Eine davon zeigt (als Chromolithographie sogar in
Farbe) eine Gruppe ausschließlich männlicher Olivenpflücker in einem
Hain. Weit entfernt von den heutigen, rasterförmig eng gepflanzten
Baumreihen in Monokultur, etwa im Gebiet um Jaén (ca. 550 000 Hektar
Anbaufläche, etwa 60 Millionen Olivenbäume) stehen auf diesem Hügel
vereinzelte Bäume, die darauf warten, systematisch nacheinander
durchgepflückt zu werden.
Tarjeta Postal: Andalucia. La cojida de Aceitunas.
Verlag: Tomas Sanz, Sevilla (undatiert, nicht gelaufen).
Die
Arbeiter im Olivenhain - zumeist mit breitrandigen Hüten vor der
Sonne geschützt - stehen hier vor einer alten Olivenbaumgruppe,
deren hohe Äste eine sehr lange Sprossenleiter erfordern. Nur so ist
es den Pflückern möglich, an die Früchte zu gelangen. Ein um den
Hals gehängter Sammelkorb ist da ein probates Mittel, nicht allzu
oft hinauf- und herunterklettern zu müssen.
In Spanien, dem weltweit größten Olivenproduzent, gehen die heute
angebauten Sorten noch immer auf die Ursprünge zurück.
Etwa 200 Olivensorten werden dort kultiviert; die bedeutendste
Sorte, die auch im Geschäft in mehreren Ausführngen angeboten wird,
ist eindeutig die "Picual" (auch Marteña, Lopereña oder Nevadillo
Blanco genannt). Sie macht etwa 50 % der spanischen Produktion und
20 % der Weltproduktion aus. Öle aus Picual-Oliven besitzen oft
einen leicht nach Tomaten duftenden und schmeckenden, kräftigen,
Fruchtton.
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